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Vollständige Version anzeigen : Olnigg 124



Gryphus
20.01.2006, 14:11
Ein neues Jahr, ein neuer Olnigg. Doch auch wenn wir vergebens auf ein paar neue Abhandlungen im Bereich der MMORPGs warten, so liefert er uns dieses mal "nur" einen Langzeitvergleich der zwei Spiele EverQuest 2 und World of Warcraft. Nichts desto trotz sollte man es sich nicht entegehen lassen auch diese Ausgabe in vollen Zügen zu genießen.


Danke für die gute Unterhaltung
Das für mich überraschendste Ergebnis meines Dauertests war die Tatsache, dass ich in den zwei Welten so lange gespielt habe. Niemals hätte ich gedacht, dass beide MMORPGs bis fast in die obersten Level hinauf selbst für einen Solospieler noch so viel Abwechslung und Unterhaltung bieten können. Es war mir bis auf die geschilderten Ausnahmen niemals langweilig und Blizzards über alle Level hinweg putzig ausgeführte Detailverliebtheit und amüsanten Questsdesigns verdienen eine besondere Erwähnung. Hier versucht SOE bisweilen Inhalt durch Grafikpracht zu ersetzen, was nicht immer zu gelingen scheint. Jedoch ist auch die Welt Norrath alles andere als langweilig. Betrachtet man aber die Gesamtspielzeit, dann verwundert die nahezu lückenlose Unterhaltung schon nicht mehr. Bei dem von mir an den Tag gelegten eher gemächlichen Spiel, das sich durch viel zeitintensives Erforschen und dem ausgiebigen Konsum von Questbeschreibungen ausgezeichnet hat, klingen die knapp 3 Millionen Sekunden Gesamtspielzeit auf den ersten Blick nach reichlicher Unterhaltung. Man kann es aber auch schneller haben.
Sehr viel schneller!

Angesichts der Tatsache, dass Onlinespiele für einen wesentlich ausgedehnteren Genuss gedacht sind und bestenfalls über Jahre hinweg fesseln sollen, fragt sich dann doch, wie diese Kundenbindung bei den vorliegenden MMORPG-Exemplaren entstehen soll?
Wenn man so schnell an das numerische Levelmaximum stößt, dann sollte zumindest über die reine Itembeschaffung hinaus ein Anreiz existieren, der zumindest den Eindruck erweckt, dass man den Charakter noch weiterentwickeln kann. EQ1 mit seinen Alternative Advancement System oder auch Dark Age of Camelot mit einem ähnlichen Konzept fielen mir hier spontan ein.
Aber seinen Kunden einfach zu sagen "Das war's mit dem Char und nun warten Sie bitte auf das nächste Addon." ist bei solch leichtem Levelaufstieg lachhaft.
Vielleicht bin ich aber auch nur ein altes Fossil, welches diesen bei den Offlinern ebenfalls zu beobachtenden Trend hin zum Ultrakurzspiel kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen muss, und niemals verstehen wird, wie man freiwillig für weniger mehr zahlen kann. Der Trend scheint Blizzard und SOE momentan Recht zu geben oder viele Spieler kennen es einfach nicht besser.

Die Vollständige Ausgabe könnt ihr hier (http://www.olnigg.de/jahr2006/olg124.htm) finden. Über ein paar Kommentare dazu im Forum (http://forum.planet-sto.de/showthread.php?p=8792#post8792) würden wir uns freuen.