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Vollständige Version anzeigen : Geschichte von Kirlantis Firnwind



Firnwind
24.06.2004, 14:51
In den grünen Schatten des wogenden Blättermeeres des Waldes fand die Romanze zwischen dem Menschen Magier Agerion und der Feir’Dal Feyana statt, aus der später ihr Sohn Kirlantis entspringen sollte.

Als Kind zweier Welten wuchs Kirlantis teils in den Straßen von Qeynos aus, teils in den Waldländern seiner elfischen Sippschaft auf. Da sein Vater Agerion jedoch einer in Qeynos angesehenen Familie namens Durental angehörte die nicht freundlich auf die Vermischung mit Elfenblut schaute, verbrachte Kirlantis die meiste Zeit seiner frühen Kindheit bei seiner Mutter. Dadurch folgte Kirlantis schon früh mehr der elfischen Seite seines Blutes und entwickelte eine tiefe Verbindung und Beziehung zur Natur.

Sein Vater, der als Erzmagus des Concordiums von Qeynos sehr beschäftigt war, bekam Kirlantis nur selten zu Gesicht wenn er zu Besuch war was zu einer gewissen Entfremdung zwischen Vater und Sohn führte. Mit Erreichen seines neunten Lebensjahres jedoch kam Agerion um seinen Sohn mit sich zu nehmen auf das er in seine Fußstapfen trete und dem Pfad der Magie folgen möge. Kirlantis weigerte sich zunächst strikt seinem Vater zu folgen und erst seine Mutter konnte ihn dazu überreden doch auch sie schien nur schweren Herzens sich von ihrem Sohn trennen zu können. So kam es jedoch das Kirlantis in die Lehre der Magier des Concordiums trat.

In der Schule zeichnete sich Kirlantis nicht gerade als fleißiger Schüler aus sondern war widerspenstig und ungehorsam. Da ihm das Lernen jedoch sehr leicht fiel war er mit seinen Lernergebnissen immer mit an der Spitze seiner Altersgruppe. Dies brachte ihm viel Neid von seinen Mitschülern ein, insbesondere von seinem Halbbruder Verotas Durental, dem Sohn von Agerion aus einer früheren Ehe. Schon früh zeichnete sich eine starke Rivalität zwischen den beiden ab die von gelegentlichen Streichen zu später einer ausgewachsenen Abneigung und Hass zwischen den beiden entwickelte. Da Kirlantis zu dieser Zeit mehr ein Einzelgänger war hatte er nicht leicht in dieser Situation doch durch die schützende Hand seines Vaters wagte keiner der anderen Schüler allzu viel gegen ihn zu sagen oder zu unternehmen. Auch Kirlantis Vater war nicht wirklich glücklich mit seinem Sohn, sah er doch das große Potential und auch wir Kirlantis dieses Potential einfach beiseite fegte und nicht wirklich nutzte.

In der ersten Zeit war das Verhältnis zwischen Kirlantis und seinem Vater von einer starken Kühle beherrscht die hauptsächlich von Kirlantis ausging der niemanden, erst recht seinen Vater nicht an sich heranlassen wollte. Mit der Zeit jedoch spürte auch Kirlantis das starke Bemühen seines Vaters eine Beziehung zu seinem Sohn aufzubauen und die Mauer aus Eis herum schmolz langsam aber stetig.

Richtig bewusst wurde dies ihm jedoch erst als sein Vater eines Tages von einer Expedition im Auftrage des Concordiums nicht zurückkehrte. Als nach einigen Wochen klar war das irgendetwas Schlimmes passiert sein musste war der Schmerz des Verlustes sehr stark. In dieser Zeit verließ Kirlantis die Akademie und bei seiner Mutter zu sein die der Verlust sehr stark getroffen hatte. Gegenseitig spendeten sie sich Trost und halfen sich durch diese schwierige Zeit.

Seine Mutter versprach ihm dass er nicht in die Magierakademie zurückkehren brauchte doch in Kirlantis hatte sich etwas geändert. Ihm war nie bewusst gewesen wie machtlos man sich Angesicht einer Situation fühlte in der man einen Menschen verlor der einem nahe stand. Er kam zu der Ansicht das nur Macht, echte, wirkliche Macht noch weit größer als die seines Vaters vonnöten war um die Menschen um die er sich sorgte Beschützen zu können. Aus dieser Überlegung heraus entschied sich Kirlantis an die Akademie zurückzukehren mit dem Bestreben soviel Macht wie nur irgend möglich zu erlangen, seinen Vater zu ehren in dem er ihn mit seinen Fähigkeiten übertrifft und so seine Mutter vor weiterem Leid zu schützen.

Kirlantis arbeitete bis spät ihn die Nacht und auch wenn sich Lernerfolge im Vergleich zu seinen Mitschülern schnell einstellten, und er auch den Rückstand durch seine Abwesenheit bald aufgeholt hatte, ging Kirlantis dies alles nicht schnell genug. Er forschte in Büchern nach Quellen die ihm schneller zu seinem Ziel bringen würden. Dabei beschaffte er sich auch Bücher die seine Lehrer sicher nicht in der Hand eines Schülers der Magie sehen würden sowie auch Bücher dunklen Ursprungs die in Qeynos nicht leicht zu bekommen waren, doch mit dem Vermögen seines Vaters gelang Kirlantis auch dies. Er war insbesondere fasziniert von den Geschöpfen der anderen Existenzebenen schienen sie doch Verkörperungen reiner Macht zu sein, und natürlich auch kam sein Interesse zu den Göttern. Wesen unvergleichlicher Macht die selbst wenn ihre körperliche Gestalt durch größte Anstrengungen angegriffen werden konnten, nie vergangen sind. Kirlantis glaubt daran das die Götter sich nur versteckten und das es einen mutigen forschenden Geist erfordern würde sie wiederzuentdecken und an ihren Geheimnissen und ihrer Macht teilhaben zu können.

Durch einen Zufall fiel Kirlantis ein besonders altes und augenscheinlich mächtiges Buch in die Hände. In ihm waren Beschwörungsformeln für Bewohner der unteren Ebenen des Bösen und wie sie gezwungen werden konnte Dienste für den Beschwörer zu erfüllen. Unfähig der Versuchung zu widerstehen versuchte sich Kirlantis an der Beschwörung eines besonders mächtigen dieser Kreaturen. Jedoch auch wenn durch die Hilfe des Buches die Beschwörung teilweise gelang, und ein Aspekt dieses Dämons auf die materielle Ebene wechseln konnte war es doch weit außerhalb Kirlantis Fähigkeiten diesen zu kontrollieren.

Ein schwarzer Schleier hat sich über die Ereignisse dieser Nacht gesenkt und Kirlantis kann sich nicht erinnern was genau geschah, jeder Versuch gar führt zu großen Schmerzen so das Kirlantis es bald aufgab. Sicher ist nur das er von einem der Lehrer an der Akademie gefunden wurde, halbtot, eine klaffende Wunde die sich von seinem Bauch bis zur linken Brusthälfte über seinem Herzen zog. Nur durch die Hilfe der schnell herbeigebrachten Heiler überlebte Kirlantis diese Nacht doch lag er viele Wochen in einem fieberartigen Koma voller Alpträume an deren Inhalte er sich jedoch nicht erinnern kann. Die Wunde selbst ist nie richtig verheilt und ein breites Narbengeflecht zieht sich über Kirlantis Oberkörper welches ihm noch bis heute Schmerzen erleiden lässt und ihn an seine Torheit erinnert.

Etwas worüber viel geflüstert wurde aber was Kirlantis erst eine ganze Zeit später selbst feststellte war das seine Augen sich verändert hatten, seine Pupillen hatten sich zu Schlitzen ähnlich einer Schlange verengt. Kirlantis fragte seine Lehrer um Rat doch niemand wusste was dies bedeuten konnte nur das der Kontakt mit außerweltlichen Wesen immer eine große Gefahr in sich trüge und auch bei Kontakt zu Veränderungen in einer Person führen könne. Auch vermag Kirlantis seit diesem Ereignis von Zeit zu Zeit ein Geflüster in der Ferne zu vernehmen, doch sehr er es auch versucht ist er nicht imstande klare Worte daraus zu hören. Ein tiefes inneres Gefühl sagt im das er nicht versuchen sollte zu verstehen was dort geflüstert wurde während ein anderer Teil sich gerade zu inbrünstig danach sehnt endlich Sinn darin zu finden.

Seit diesen Ereignissen gingen Kirlantis Beziehungen mit seinen Mitschülern weiter abwärts während er selbst sich weiter seinen Drang nach Wissen widmete was trotz der trotz des Unglücks noch lange nicht versiegt war. Was zuvor noch größtenteils gelegentlich Neid aber meist Ignoranz seiner Mitschüler ihm gegenüber war wurde jetzt durch Furcht und stärkere Gefühle ersetzt. Auch sein Halbbruder Verotas hielt sich nun ferner von ihm doch hinter seinem Rücken erzählte er die wildesten Geschichten um Kirlantis weiter in Verruf zu bringen. Dies kam zu einem Höhepunkt als Verotas vor der ganzen Klasse Kirlantis Mutter schwer beleidigte und zu verstehen gab das sie nur eine Kurtisane für seinen Vater gewesen war der etwas Exotisches ausprobieren wollte und Kirlantis dabei nur das Produkt eines Unfalls war. In einer nie zuvor gefühlten Welle des Zorns griff Kirlantis seinen Halbbruder an und so auch seine Kräfte noch bescheiden war schien er auf Quellen außerhalb seiner Selbst zugreife zu können und erzeugte einen mächtigen Blitzschlag der seinen Halbbruder halbverbrannt doch wohl noch gerade lebend zurückließ.

Dieses Ereignis führte zu einem einstweiligen Ausschluss aus der Akademie bis die Leitung ein endgültiges Urteil fällen würde. Verloren und zornig auf sich und die Welt wanderte Kirlantis durch die Straßen der Stadt unwillig so seiner Mutter unter die Augen zu kommen. Seine Gedanken wirbelten in dem Versuch zu überlegen wie es nun weitergehen konnte. Es gab wenige Möglichkeiten, zum einen konnte er auf Gnade der Schulleitung hoffen doch wenn sein Halbbruder an der Verletzung sterben würde standen ihm wohl noch schlimmere Konsequenzen bevor. Oder aber er suchte sich einen neuen Lehrer. Er hatte während seiner Suche nach magischen Folianten auch Kontakt mit einem Magier der Arkanen Forscher von Freeport gehabt, vielleicht könnte sich dort eine Gelegenheit ergeben? Kirlantis wusste nur eins dass er sich bald entscheiden müsse und dass diese Entscheidung einen großen Einfluss auf seine Zukunft haben würde.