Boscyk
24.06.2004, 16:06
Kapitel 1: Die Suche
Boscyk stapfte mit, für seine Größe, weit ausgreifenden Schritten durch das Unterholz.
Er fühlte sich unwohl in diesem Wald. Kein Wunder, als Zwerg waren Wälder nicht sein bevorzugter Aufenthaltsort, auch wenn sich dies im Laufe der letzten Generationen verwässert hatte: Zwerge waren geschaffen für das Leben in Minen, nicht für das Leben in freier Natur.
Die große Katastrophe hatte viel verändert, nichts war mehr wie es einmal gewesen war. Die Geschichten die Boscyk von seinem Großvater gehört hatte, erzählten von den guten alten Zeiten. Als alles seine Ordnung hatte, Zwerge lebten in Minen und stellten die besten Waffen und Rüstungen von ganz Norrath her. Keine andere Rasse konnte ihnen auf diesem Gebiet das Wasser reichen. Ritter und Edelmänner aus dem ganzen Land kamen von weit her, nur um sich mit diesen Waffen auszurüsten und um die Rüstungen anzulegen. Um gerüstet zu sein für ihren ewigen Kampf gegen das Böse. Gerüstet wahre Heldentaten zu vollbringen, Jungfrauen aus den Klauen von Monstern zu befreien und um in Turnieren den Besten der Besten zu küren.
Doch dies waren Zeiten, die Boscyk nur vom Hörensagen kannte. Aus den Geschichten seines Großvaters eben, den Boscyk viel zu selten gesehen hatte weil sein Vater sich mit ihm überworfen hatte.
Wie lange war das jetzt her? Boscyk konnte sich kaum erinnern, er war damals viel zu jung gewesen um die Geschehnisse zu begreifen und die Tragweite abschätzen zu können. Es war kurz vor der großen Katastrophe gewesen, und seine Mutter hatte im Stillen wohl immer die große Katastrophe als Rache für das Fehlverhalten von Boscyks Vater gesehen. Ein Aberglaube den Boscyk nicht hegte, aber er konnte es seiner Mutter nicht verübeln. Zu schwer war der Bruch gewesen den der Vater begangen hatte. Er hatte die angestammte Mine der Familie verlassen, hatte Frau und Kind genommen und war ausgezogen. Ausgezogen um, wie er sagte, 'sein Glück zu machen'. Er wollte die ausgetretenen Pfade der altehrwürdigen Zwergenfamilie verlassen und etwas Neues, Revolutionäres, zu machen. Keine Waffen schmieden, keine Rüstungen herstellen. Nein er wollte ein friedvolles Handwerk ergreifen, wie er es nannte. Wollte nützlich Gegenstände herstellen, die den Bewohnern Narroths halfen, sich die Welt untertan zu machen. Was für ein Gedanke für einen Zwerg.
So zog er aus und wanderte lange umher. Suchte einen Fleck an dem er sich mit seiner Familie niederlassen konnte, ein Gewerbe eröffnen und eine neue Dynastie gründen konnte. Eine Dynastie von Hufschmieden und Sattlern.
Dem Großvater konnte man es nicht vorwerfen, dass er sich von diesem missratenen Spross seiner Familie abwandte.
So wuchs Boscyk auf, als Sohn eines Hufschmiedes fern der angestammten Minen seines Clanes.
Aber die Saat die der Großvater gesäht hatte ging auf. Oder war es das Zwergenblut in seinen Adern, das einfach zu stark war, so dass er mit dem Leben seines Vaters nichts anfangen konnte?
Immer häufiger träumte Boscyk, während er seinem Vater bei der Herstellung von Ackergeräten half, von Heldentaten. Von Rittern in glänzenden Rüstungen, von Abenteuern in fernen Gefilden. Er wusste, eines Tages würde er ausziehen um ebenfalls solche Abenteuer zu erleben. Er würde Heldentaten vollbringen die ihn auf immer in die Annalen von Norrath eingehen lassen würden.
Und die Zeiten waren wie geschaffen für Abenteurer. Der Untergang Luclins, die große Katastrophe, hatte die Welt verändert. Nichts war mehr wie es früher war, alles war anders, musste neu erforscht und erkundet werden.
Natürlich hatte sein Vater viel zu tun, um den Bewohnern seines kleinen Weilers gerade kurz nach der Katastrophe zur Seite zu stehen, und für Boscyk war dies eine Zeit voll harter Arbeit an der Schmiede seines Vaters. Er konnte ihn nicht im Stich lassen, musste ihm helfen seine Aufgaben für die ihm Anvertrauten zu erfüllen. Zwei Seelen kämpften in seiner Brust, die Abenteuerlust und das Pflichtgefühl. Ein harter, ausgeglichener Kampf, bei dem es sehr lange keinen Sieger zu geben schien.
Doch eines Tages war es soweit, die Situation in dem kleinen Weiler schien sich beruhigt zu haben und eine gewisse Sicherheit kehrte zurück. Alles lief in mehr oder weniger geregelten Bahnen und die größte Not schien beseitigt. Dies war der Tag, an dem es keinen Grund mehr gab zu verweilen. Es war Zeit für den Aufbruch, für die große Wanderschaft, die Suche nach Abenteuern.
Boscyk nahm sich die Axt die er heimlich in der Esse seines Vaters geschmiedet hatte, zog sich das selbst gefertigte, eisenbeschlagene, Lederwams an und machte sich auf den Weg. Einen Weg von dem er nicht wusste, wohin er ihn führen würde. Nur eines war gewiss: Es war ein Weg ins Abenteuer, in die Unsterblichkeit der großen Heldentaten.
So kam es, dass der Zwerg Boscyk sich durch dichtes Unterholz schlug und sich seinen Weg durch diese Wälder suchte. Er war schon sehr lange unterwegs, ohne festes Ziel, nur immer vorwärts auf der Suche.
Als er endlich das Unterholz verlassen hatte, sah er vor sich am Horizont die Umrisse einer Burg, oder einer großen Festung vor sich. War das die Burg Draco'Cors, von der er auf seinem Weg schon so viel gehört hatte? War dies das Ziel seiner Reise? Er würde es herausfinden. Die Hand am Griff seiner Axt ging Boscyk mit festen, sicheren Schritten auf die Burg zu, entschlossen sein Abenteuer zu finden.
Boscyk stapfte mit, für seine Größe, weit ausgreifenden Schritten durch das Unterholz.
Er fühlte sich unwohl in diesem Wald. Kein Wunder, als Zwerg waren Wälder nicht sein bevorzugter Aufenthaltsort, auch wenn sich dies im Laufe der letzten Generationen verwässert hatte: Zwerge waren geschaffen für das Leben in Minen, nicht für das Leben in freier Natur.
Die große Katastrophe hatte viel verändert, nichts war mehr wie es einmal gewesen war. Die Geschichten die Boscyk von seinem Großvater gehört hatte, erzählten von den guten alten Zeiten. Als alles seine Ordnung hatte, Zwerge lebten in Minen und stellten die besten Waffen und Rüstungen von ganz Norrath her. Keine andere Rasse konnte ihnen auf diesem Gebiet das Wasser reichen. Ritter und Edelmänner aus dem ganzen Land kamen von weit her, nur um sich mit diesen Waffen auszurüsten und um die Rüstungen anzulegen. Um gerüstet zu sein für ihren ewigen Kampf gegen das Böse. Gerüstet wahre Heldentaten zu vollbringen, Jungfrauen aus den Klauen von Monstern zu befreien und um in Turnieren den Besten der Besten zu küren.
Doch dies waren Zeiten, die Boscyk nur vom Hörensagen kannte. Aus den Geschichten seines Großvaters eben, den Boscyk viel zu selten gesehen hatte weil sein Vater sich mit ihm überworfen hatte.
Wie lange war das jetzt her? Boscyk konnte sich kaum erinnern, er war damals viel zu jung gewesen um die Geschehnisse zu begreifen und die Tragweite abschätzen zu können. Es war kurz vor der großen Katastrophe gewesen, und seine Mutter hatte im Stillen wohl immer die große Katastrophe als Rache für das Fehlverhalten von Boscyks Vater gesehen. Ein Aberglaube den Boscyk nicht hegte, aber er konnte es seiner Mutter nicht verübeln. Zu schwer war der Bruch gewesen den der Vater begangen hatte. Er hatte die angestammte Mine der Familie verlassen, hatte Frau und Kind genommen und war ausgezogen. Ausgezogen um, wie er sagte, 'sein Glück zu machen'. Er wollte die ausgetretenen Pfade der altehrwürdigen Zwergenfamilie verlassen und etwas Neues, Revolutionäres, zu machen. Keine Waffen schmieden, keine Rüstungen herstellen. Nein er wollte ein friedvolles Handwerk ergreifen, wie er es nannte. Wollte nützlich Gegenstände herstellen, die den Bewohnern Narroths halfen, sich die Welt untertan zu machen. Was für ein Gedanke für einen Zwerg.
So zog er aus und wanderte lange umher. Suchte einen Fleck an dem er sich mit seiner Familie niederlassen konnte, ein Gewerbe eröffnen und eine neue Dynastie gründen konnte. Eine Dynastie von Hufschmieden und Sattlern.
Dem Großvater konnte man es nicht vorwerfen, dass er sich von diesem missratenen Spross seiner Familie abwandte.
So wuchs Boscyk auf, als Sohn eines Hufschmiedes fern der angestammten Minen seines Clanes.
Aber die Saat die der Großvater gesäht hatte ging auf. Oder war es das Zwergenblut in seinen Adern, das einfach zu stark war, so dass er mit dem Leben seines Vaters nichts anfangen konnte?
Immer häufiger träumte Boscyk, während er seinem Vater bei der Herstellung von Ackergeräten half, von Heldentaten. Von Rittern in glänzenden Rüstungen, von Abenteuern in fernen Gefilden. Er wusste, eines Tages würde er ausziehen um ebenfalls solche Abenteuer zu erleben. Er würde Heldentaten vollbringen die ihn auf immer in die Annalen von Norrath eingehen lassen würden.
Und die Zeiten waren wie geschaffen für Abenteurer. Der Untergang Luclins, die große Katastrophe, hatte die Welt verändert. Nichts war mehr wie es früher war, alles war anders, musste neu erforscht und erkundet werden.
Natürlich hatte sein Vater viel zu tun, um den Bewohnern seines kleinen Weilers gerade kurz nach der Katastrophe zur Seite zu stehen, und für Boscyk war dies eine Zeit voll harter Arbeit an der Schmiede seines Vaters. Er konnte ihn nicht im Stich lassen, musste ihm helfen seine Aufgaben für die ihm Anvertrauten zu erfüllen. Zwei Seelen kämpften in seiner Brust, die Abenteuerlust und das Pflichtgefühl. Ein harter, ausgeglichener Kampf, bei dem es sehr lange keinen Sieger zu geben schien.
Doch eines Tages war es soweit, die Situation in dem kleinen Weiler schien sich beruhigt zu haben und eine gewisse Sicherheit kehrte zurück. Alles lief in mehr oder weniger geregelten Bahnen und die größte Not schien beseitigt. Dies war der Tag, an dem es keinen Grund mehr gab zu verweilen. Es war Zeit für den Aufbruch, für die große Wanderschaft, die Suche nach Abenteuern.
Boscyk nahm sich die Axt die er heimlich in der Esse seines Vaters geschmiedet hatte, zog sich das selbst gefertigte, eisenbeschlagene, Lederwams an und machte sich auf den Weg. Einen Weg von dem er nicht wusste, wohin er ihn führen würde. Nur eines war gewiss: Es war ein Weg ins Abenteuer, in die Unsterblichkeit der großen Heldentaten.
So kam es, dass der Zwerg Boscyk sich durch dichtes Unterholz schlug und sich seinen Weg durch diese Wälder suchte. Er war schon sehr lange unterwegs, ohne festes Ziel, nur immer vorwärts auf der Suche.
Als er endlich das Unterholz verlassen hatte, sah er vor sich am Horizont die Umrisse einer Burg, oder einer großen Festung vor sich. War das die Burg Draco'Cors, von der er auf seinem Weg schon so viel gehört hatte? War dies das Ziel seiner Reise? Er würde es herausfinden. Die Hand am Griff seiner Axt ging Boscyk mit festen, sicheren Schritten auf die Burg zu, entschlossen sein Abenteuer zu finden.