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Vollständige Version anzeigen : Von Elaun, Rhianedd und unbeschmutzten Wäldern



Professor Hasenfuss
29.09.2004, 10:34
( Dies ist die Geschichte über Elaun und Rhianedd, einen menschlichen Taschendieb und eine Dunkelelfen Druidin, die beide versuchen als Einwohner Freihafens einen Weg nach Queynos zu finden. Elaun ist der Sohn eines Bandenchefs und Kriminellen im Menschenviertel Freihafens. Als sein Vater vor inzwischen 10 Jahren aus dem Geschäft gedrängt wurde lieh er sich eine beträchtliche Summe von Rhianedds Vater um doch noch seine Position zu behalten. Nach dem Tod seines Vaters wurde Elaun von Rhianedds Vater für das "Familiendarlehen" zur Verantwortung gezogen und zum Sklaven gemacht. Durch Folter und starke Flüche zum Gehorsam gezwungen wurde Elaun schließlich an Rhianedd verschenkt und lebt nun getrennt von ihrer Familie mit ihr in Freihafen.)


Kapitel 1: Ein neuer Tag...

(Nach einem schwereren Streit mit Rhianedd als üblich hat sich Elaun bis zur Bewusstlosigkeit betrunken und wacht am nächsten morgen unweit seiner Stammkneipe völlig verkatert in einer Seitengasse auf.)

Süße Benommenheit küsste Elauns schmerzende Glieder, ein Nebel aus Verschwommenheit bedeckte die Welt und dämpfte das viel zu grelle Sonnenlicht.

Elaun: "Uuuuuuuhhhhhhh..."

Die trockene und wunde Kehle schmerzte viel zu sehr zum sprechen.

Dann bleibe ich halt einfach so liegen und schlafe weiter.

Rhianedd: "Ahhh... hier bist du ja!"

Irgendwie kam ihm die Stimme bekannt vor, Gedanken setzten sich in Bewegung, sein Geist huschte durch die Archive seines Gedächtnisses auf der Suche nach einer Antwort.

Elaun (verkatert und benommen): "Rhianedd... w... was willst du hier?"

Langsam zwang sich der Taschendieb die Augen zu öffnen, Stück für Stück. Die Augenlieder zitterten nervös, die Augäpfel brannten und schmerzten unter der grausamen Helligkeit des Sonnenlichts.

Rhianedd (freundlich): "Guten morgen, Elaun!"



Sie lächelte.


Ungeachtet der Lichtverhältnisse war Freihafen immer dunkel und kalt. Das Lächeln einer schönen Frau war eines der wenigen Ereignisse die ein wenig Licht und Wärme in Elauns Seele bringen konnten.

Hüte dich vor Leuten die Nett zu dir sind, mein Sohn! Hier in Freihafen hasst jeder jeden, je mehr jemand vorgibt dich zu mögen, umso mehr lügt und heuchelt er dich an. Umgib dich nur mit Leuten die dich offen hassen oder Verachten, bei denen weißt du wenigstens dass sie ehrlich sind und zu dumm um dich zu manipulieren. Doch Leute die deine Freunde sein wollen versuchen nur dich für ihren Verrat empfänglich zu machen, und Frauen die dir vorgaukeln sie mögen dich wollen dich nur in ihr Bett locken um in der ersten Nacht mit deinem Geldbeutel zu verschwinden.

Elaun hatte instinktiv zurückgelächelt, nun da er sich des Fehler bewusst geworden war, verschwand das Lächeln blitzschnell. Als ihm sein Vater diesen Rat gegeben hatte wollte Elaun nicht glauben dass die Welt so finster war. Und letztendlich war es nicht sein Vater der ihn diese Lektion lernen ließ, es waren 10 Jahre ohne den Schutz einer Familie in den Slums Freihafens.

Elaun (misstrauisch und leicht aggressiv): "Was willst du von mir? In meinem jetzigen Zustand bin ich eh nutzlos."

Du erzählst mir jeden Tag wie du über Menschen, Männer und Sklaven denkst. Man muss kein Erudit sein um zu schlussfolgern wie sehr du mich verachtest, der alles davon zusammen ist. Und jetzt auf einmal lächelst du mich an als ob ich der Mann deiner Träume wäre.

Rhianedd: "Ich möchte dich mal was fragen, Elaun..."

Na los, sag schon warum du so nett zu mit bist! Für was willst du mich milde stimmen? Welche gefährliche Drecksarbeit muss ich nun für dich machen?

Elaun (aggressiv): "WAS?!"

Rhianedd (sanft): "Lebst du eigentlich gerne hier in Freihafen?"

Bei den Göttern, alles nur nicht DAS!




Als Elauns Gesicht blass wurde war es nicht wegen des Alkohols...