Tigerente
04.11.2004, 20:57
Element des Blutes, eine düstere Geschichte über eine gefangene Dryade
Wie ein leiser, lieblicher Gesang strich der Wind durch die Kronen der Bäume. Sie spürte, wie ein erlöstes Aufseufzen durch den Wald fuhr, die uralten Bäume fast unhörbar eine Antwort flüsterten, als dieser erste Frühlingsbote die Kälte des Winters brach. Ein süßlicher Geruch lockte die Geschöpfe des Waldes hinaus und Amea, ihm willig folgend, spürte die freudige Wärme der ersten Sonnenstrahlen, die durch die Baumkronen brachen über ihr Gesicht streichen. Ein kleines Rudel Warzenschweine brach seinen Weg aus dem Gebüsch zu ihrer Linken, teilte sich an ihr und verschwand wieder im Dunkeln des Waldes. Seit sie sich erinnern konnte, hatte sie dieses langsame Erwachen ihres Waldes mit Glück erfüllt. Sie bemerkte die auflebende Kraft des Bodens durch ihre Adern aufsteigen und konnte fühlen, wie ihre Bäume zu leben begannen, die Macht von Luft und Wasser in sich sogen und sich unaufhaltsam dem Licht entgegen hoben. Die selbe Kraft begann auch sie zu erfüllen. Sie rannte, tanzte durch diese Welt aus Licht und Schatten. Wie einer leisen, uralten Weise folgend, ständig den Stimmen um sich lauschend , glitt sie durch den Wald, eins mit ihren Geschöpfen und dem Netz der Elemente, die sie erneut zu weben begannen.
Pein - gleißender, schneidender Schmerz – Das Blut in den Adern brannte, machte jede Bewegung zu einer Qual – und doch mußte sie sich unaufhaltsam vorwärts kämpfen. Wie dunkle, rot schillernde Nebel legte sich der Schmerz um ihren Geist, lähmte ihre Sinne. Sie spürte ihren Weg nur noch verschwommen, konnte nicht mehr trennen, welches ihrer Geschöpfe verletzt wurde. Doch irgendwo tief im Herzen des Waldes mußte die Wunde sein.
Langsam, um jeden Schritt ringend wankte sie vorwärts. Sah, spürte, wie Flammen um sie, nein, um ihre Bäume hochschlugen. Quälende Schreie zuckten durch ihren Geist, uralte vertraute Stimmen, Agonie im Lied ihrer Bäume – und dann ward es still.
Wie betäubt taumelte sie auf die neue Lichtung im Herzen des Waldes – spürte nur weit entfernt, wie ihre Füße von der glühenden Asche des Bodens versengt wurden und ihre Haut Blasen schlug. Heiße Asche legte sich wie eine zweite Haut um sie und nahm ihr das Licht und die Luft, bedeckte sie, schnürte sie ein, ohne das sie es bemerkte. Die Stille hier toste in ihren Ohren – und ein eisig schneidender Schmerz spaltete ihre Seele, ließ sie in die Knie brechen als ihr ältester Baum mit einem klagenden Ächzen unter den Schlägen der Äxte fiel . Dunkles, endgültiges Schweigen stürzte wie eine Sturmflut über sie herein – und sie begann zu schreien.
Mit einem Aufschrei fuhr sie in ihrem Bett hoch. Zitternd schlang sie die Decke fester um ihren Körper, um sich vor der Kälte der Nacht zu schützen. Doch es half nichts gegen den Frost in ihrem Inneren. Leise, als könne sie einem längst vergessenen Lied lauschen, begann sie sich im Dunklen zu wiegen, spürte, wie sie die Nacht mit ihren Schatten umhüllte. Fast begrüßte sie die Stille hier, so viel vertrauter, als das Reden der Menschen dieses Hauses, das wie Stiche in ihren Ohren schmerzte. Mit zitternder Stimme setzte sie in dieses stumme Lied ihrer Gedanken ein, als könne sie etwas, sie wußte nicht mehr was, anlocken. Ihre leise, klagende Stimme nahm der Nachtwind mit sich, trug sie fort, lies sie ungehört verklingen. Und ebenso plötzlich, wie sie begonnen hatte, brach sie ab, als hätte sie die Töne wieder vergessen. Leere breitete sich in ihr aus. Verwundert betrachtete sie dieses so vertraute Gefühl, als müsse sie etwas, nur irgend etwas fühlen. Doch es blieb Leer. Nicht einmal die Erinnerungen ihrer Alpträume kehrten zurück. Sie schlang die Decke fest um sich und rollte sich in ihrer Stille, in diesem Schweigen zusammen. Nur das leise Flüstern ihrer Stimme erfüllte die Leere, als sie sich die Worte ihres Herrn vorsagte, um eine Landmarke im Dunkel um sich zu haben.
„. . . seltsames Phänomen von Magie und Runen.“ Nur weit entfernt hörte sie die Stimme ihres Herrn, der zu seinen Gästen sprach, während sie am Kopf der Tafel zu seiner Linken saß. „: . . Tunare folgt eisernen Gesetzen, Oylrun . . .“ Die Leere in ihrem Inneren dämpfte ihre Gefühle, so daß sie die Umspannung der Kleidung an ihrem Körper fast nicht mehr wahrnahm, genauso wenig wie die hunderte feiner Nadelstiche auf ihrer Haut, ausgelöst durch Metall, das die Menschen so an sich liebten.
Träge, als wäre sie in einem Schlaf gefangen, aus dem es nie ein erwachen gab, folgte sie den Worten ihres Herrn, ohne einen Sinn zu erfassen, sah sie ihm unbeteiligt zu, wie er seine Schätze nach und nach präsentierte. Genauso unberührt erhob sie sich, als er sie anwies aufzustehen und sich den Augen der Gäste zu zeigen. Nur eine Spur von Erleichterung hallte durch ihre Leere und verklang, als die Enge der Kleidung fiel, und sie einen Hauch von Luft über ihre Haut streichen fühlte. Reglos stand sie dort, leblos, wie ein Kunstwerk, sich der Aufmerksamkeit, der Gier um sich nicht einmal bewußt.
Besitz ergreifend strich ihr Herr über ihren Körper und Triumph glühte in Augen Eruditen, als er sein Schwert hob und Beides seinen Gästen präsentierte. „Macht – Macht über die Essenz der Tunare!“ Liebevoll glitt seine Hand weiter, während er ihr das Schwert entgegenhielt. „Mein Schmuckstück – knie nieder!“ Wie schneidender Schmerz drang ein Schrei durch ihren Geist. Sie hörte die dunkle, zwingende Stimme ihres Herren – doch weit entfernt, durch den Klang eines lieblichen Liedes, einer Stimme, die sie erkannte, als erwache sie aus einem Traum. Ihr Baum – sie spürte seine Nähe, seine Kraft. Sie griff danach, entriß ihm mit eiserner Kraft das Schwert. Zärtlich strich sie über das Holz des Griffes, lauschte dem Lied nach, das leise, wie ein Echo verklang. Und Stille hallte nach. Tiefes, dunkles Schweigen, das schwarze Sehnen, das sich wie ein Nebel aus Zorn um sie legte. Nur der Glanz seiner Augen durchbrach es, als er sie, sein Kunstwerk, anstarrte. Sie spürte die Kraft, die uralte Macht der Erde unter sich und ließ ihren Geist, ihre Seele darauf zufallen. Mit einem gellenden Aufschrei hieb sie zu. Unbeugsame Stärke erfüllte ihren Körper und ließ den Stahl wie eine den Glanz einer sirrenden Sichel herumfahren. Sie spürte, wie Sehnen, Muskeln rissen und der Knochen brach. Fühlte, wie ein feuchter, süßlicher Regen ihre Haut, ihr Gesicht benetzte. Und hieb erneut zu. Das Blut sang ein leibliches, zärtliches Lied, erfüllte sie, während es träge zu Boden tropfte. Seine Kraft, seine pure Lebensenergie tanzte wie Funken durch ihren Körper. Ließ sie auflachen, ihre Stimme erheben, singen, als ihr Herz nicht mehr stumm war. Sie hieb zu immer wieder und wieder. Als das Blut ihres Herrn schwieg, folgte der nächste . . . und der nächste. . . und der nächste, bis schließlich der letzte Ton verstummte, bis alles Blut erkaltete und schwieg.
Stille breitete sich aus, hüllte sie erneut ein. Wie in einem Traum stand sie auf, stich zärtlich über ihren alten Freund und ging aus dem Zimmer. Verwirrt irrte sie durch das Haus, bis sie schließlich eine Öffnung fand, durch die sie entwischen konnte. Ging fort, in Erinnerungen versunken leise vor sich hinsummend.
Wie ein leiser, lieblicher Gesang strich der Wind durch die Kronen der Bäume. Sie spürte, wie ein erlöstes Aufseufzen durch den Wald fuhr, die uralten Bäume fast unhörbar eine Antwort flüsterten, als dieser erste Frühlingsbote die Kälte des Winters brach. Ein süßlicher Geruch lockte die Geschöpfe des Waldes hinaus und Amea, ihm willig folgend, spürte die freudige Wärme der ersten Sonnenstrahlen, die durch die Baumkronen brachen über ihr Gesicht streichen. Ein kleines Rudel Warzenschweine brach seinen Weg aus dem Gebüsch zu ihrer Linken, teilte sich an ihr und verschwand wieder im Dunkeln des Waldes. Seit sie sich erinnern konnte, hatte sie dieses langsame Erwachen ihres Waldes mit Glück erfüllt. Sie bemerkte die auflebende Kraft des Bodens durch ihre Adern aufsteigen und konnte fühlen, wie ihre Bäume zu leben begannen, die Macht von Luft und Wasser in sich sogen und sich unaufhaltsam dem Licht entgegen hoben. Die selbe Kraft begann auch sie zu erfüllen. Sie rannte, tanzte durch diese Welt aus Licht und Schatten. Wie einer leisen, uralten Weise folgend, ständig den Stimmen um sich lauschend , glitt sie durch den Wald, eins mit ihren Geschöpfen und dem Netz der Elemente, die sie erneut zu weben begannen.
Pein - gleißender, schneidender Schmerz – Das Blut in den Adern brannte, machte jede Bewegung zu einer Qual – und doch mußte sie sich unaufhaltsam vorwärts kämpfen. Wie dunkle, rot schillernde Nebel legte sich der Schmerz um ihren Geist, lähmte ihre Sinne. Sie spürte ihren Weg nur noch verschwommen, konnte nicht mehr trennen, welches ihrer Geschöpfe verletzt wurde. Doch irgendwo tief im Herzen des Waldes mußte die Wunde sein.
Langsam, um jeden Schritt ringend wankte sie vorwärts. Sah, spürte, wie Flammen um sie, nein, um ihre Bäume hochschlugen. Quälende Schreie zuckten durch ihren Geist, uralte vertraute Stimmen, Agonie im Lied ihrer Bäume – und dann ward es still.
Wie betäubt taumelte sie auf die neue Lichtung im Herzen des Waldes – spürte nur weit entfernt, wie ihre Füße von der glühenden Asche des Bodens versengt wurden und ihre Haut Blasen schlug. Heiße Asche legte sich wie eine zweite Haut um sie und nahm ihr das Licht und die Luft, bedeckte sie, schnürte sie ein, ohne das sie es bemerkte. Die Stille hier toste in ihren Ohren – und ein eisig schneidender Schmerz spaltete ihre Seele, ließ sie in die Knie brechen als ihr ältester Baum mit einem klagenden Ächzen unter den Schlägen der Äxte fiel . Dunkles, endgültiges Schweigen stürzte wie eine Sturmflut über sie herein – und sie begann zu schreien.
Mit einem Aufschrei fuhr sie in ihrem Bett hoch. Zitternd schlang sie die Decke fester um ihren Körper, um sich vor der Kälte der Nacht zu schützen. Doch es half nichts gegen den Frost in ihrem Inneren. Leise, als könne sie einem längst vergessenen Lied lauschen, begann sie sich im Dunklen zu wiegen, spürte, wie sie die Nacht mit ihren Schatten umhüllte. Fast begrüßte sie die Stille hier, so viel vertrauter, als das Reden der Menschen dieses Hauses, das wie Stiche in ihren Ohren schmerzte. Mit zitternder Stimme setzte sie in dieses stumme Lied ihrer Gedanken ein, als könne sie etwas, sie wußte nicht mehr was, anlocken. Ihre leise, klagende Stimme nahm der Nachtwind mit sich, trug sie fort, lies sie ungehört verklingen. Und ebenso plötzlich, wie sie begonnen hatte, brach sie ab, als hätte sie die Töne wieder vergessen. Leere breitete sich in ihr aus. Verwundert betrachtete sie dieses so vertraute Gefühl, als müsse sie etwas, nur irgend etwas fühlen. Doch es blieb Leer. Nicht einmal die Erinnerungen ihrer Alpträume kehrten zurück. Sie schlang die Decke fest um sich und rollte sich in ihrer Stille, in diesem Schweigen zusammen. Nur das leise Flüstern ihrer Stimme erfüllte die Leere, als sie sich die Worte ihres Herrn vorsagte, um eine Landmarke im Dunkel um sich zu haben.
„. . . seltsames Phänomen von Magie und Runen.“ Nur weit entfernt hörte sie die Stimme ihres Herrn, der zu seinen Gästen sprach, während sie am Kopf der Tafel zu seiner Linken saß. „: . . Tunare folgt eisernen Gesetzen, Oylrun . . .“ Die Leere in ihrem Inneren dämpfte ihre Gefühle, so daß sie die Umspannung der Kleidung an ihrem Körper fast nicht mehr wahrnahm, genauso wenig wie die hunderte feiner Nadelstiche auf ihrer Haut, ausgelöst durch Metall, das die Menschen so an sich liebten.
Träge, als wäre sie in einem Schlaf gefangen, aus dem es nie ein erwachen gab, folgte sie den Worten ihres Herrn, ohne einen Sinn zu erfassen, sah sie ihm unbeteiligt zu, wie er seine Schätze nach und nach präsentierte. Genauso unberührt erhob sie sich, als er sie anwies aufzustehen und sich den Augen der Gäste zu zeigen. Nur eine Spur von Erleichterung hallte durch ihre Leere und verklang, als die Enge der Kleidung fiel, und sie einen Hauch von Luft über ihre Haut streichen fühlte. Reglos stand sie dort, leblos, wie ein Kunstwerk, sich der Aufmerksamkeit, der Gier um sich nicht einmal bewußt.
Besitz ergreifend strich ihr Herr über ihren Körper und Triumph glühte in Augen Eruditen, als er sein Schwert hob und Beides seinen Gästen präsentierte. „Macht – Macht über die Essenz der Tunare!“ Liebevoll glitt seine Hand weiter, während er ihr das Schwert entgegenhielt. „Mein Schmuckstück – knie nieder!“ Wie schneidender Schmerz drang ein Schrei durch ihren Geist. Sie hörte die dunkle, zwingende Stimme ihres Herren – doch weit entfernt, durch den Klang eines lieblichen Liedes, einer Stimme, die sie erkannte, als erwache sie aus einem Traum. Ihr Baum – sie spürte seine Nähe, seine Kraft. Sie griff danach, entriß ihm mit eiserner Kraft das Schwert. Zärtlich strich sie über das Holz des Griffes, lauschte dem Lied nach, das leise, wie ein Echo verklang. Und Stille hallte nach. Tiefes, dunkles Schweigen, das schwarze Sehnen, das sich wie ein Nebel aus Zorn um sie legte. Nur der Glanz seiner Augen durchbrach es, als er sie, sein Kunstwerk, anstarrte. Sie spürte die Kraft, die uralte Macht der Erde unter sich und ließ ihren Geist, ihre Seele darauf zufallen. Mit einem gellenden Aufschrei hieb sie zu. Unbeugsame Stärke erfüllte ihren Körper und ließ den Stahl wie eine den Glanz einer sirrenden Sichel herumfahren. Sie spürte, wie Sehnen, Muskeln rissen und der Knochen brach. Fühlte, wie ein feuchter, süßlicher Regen ihre Haut, ihr Gesicht benetzte. Und hieb erneut zu. Das Blut sang ein leibliches, zärtliches Lied, erfüllte sie, während es träge zu Boden tropfte. Seine Kraft, seine pure Lebensenergie tanzte wie Funken durch ihren Körper. Ließ sie auflachen, ihre Stimme erheben, singen, als ihr Herz nicht mehr stumm war. Sie hieb zu immer wieder und wieder. Als das Blut ihres Herrn schwieg, folgte der nächste . . . und der nächste. . . und der nächste, bis schließlich der letzte Ton verstummte, bis alles Blut erkaltete und schwieg.
Stille breitete sich aus, hüllte sie erneut ein. Wie in einem Traum stand sie auf, stich zärtlich über ihren alten Freund und ging aus dem Zimmer. Verwirrt irrte sie durch das Haus, bis sie schließlich eine Öffnung fand, durch die sie entwischen konnte. Ging fort, in Erinnerungen versunken leise vor sich hinsummend.