Nightshadow
05.11.2004, 12:07
Ihr Kopf dröhnte und ihr Herz schlug so hart und schmerzhaft, dass Tirasha schon glaubte es würde jeden Augenblick zerspringen. Aber sie rannte weiter durch die dunkle Nacht, sie musste weiter. Gehetzt blickte sie sich um, war da nicht ein Schatten in der Dunkelheit gewesen? Hatte sie ihre Verfolger denn immer noch nicht abschütteln können? Etwas surrte an ihrem Ohr vorbei, aber sie konnte nicht erkennen was es gewesen war.
Im nächsten Augenblick verlor sie den Boden unter den Füßen. Die junge Kerranerin spürte noch wie sie ins Leere stürzte. Von irgendwoher wehte ein irres Lachen an ihr Ohr und dann wurde alles schwarz um sie herum.
***
Leise Stimmen drangen an ihr Ohr und sie spürte, wie ihr jemand ein feuchtes, kaltes Tuch auf die Stirn legt. Vorsichtig schlug Tirasha die Augen auf und blickte in das besorgte Gesicht eines Kerraners.
„Geht es dir gut?“ fragte er sie.
Verwirrt blickte sich Tirasha um. Wo war das Moor geblieben, durch welches sie die letzte Nacht gehetzt war? Hatte sie sich das alles nur eingebildet?
„Wo?.... Wie?...“ Hilflos stotternd blickte sie ihren gegenüber an.
„Ob es dir gut geht, du bist sehr böse gestürzt unser Kleriker musste dich wiederbeleben.“
Bei diesen Worten deutete er auf einen Eruditen,der mit einer kleinen Gruppe um ein Feuer saß. Über dem Feuer hing aufgespießt ein Warzenschwein und brutzelte vor sich hin.
Tirasha schreckte nervös auf. Ein Erudit? Ausgerechnet hier?
Misstrauisch blickte sie die kleine Gruppe an. Nein, das war nicht Oylrun.
Vorsichtig versuchte sie sich aufzusetzen und unterdrückte mühsam einen Schmerzenslaut dabei.
Interessiert blickte sie sich um.
„Wie komm ich hier her?“
Der Kerraner lächelte.
„Letzte Nacht fischte dich die Gruppe aus dem Moor, dabei wurden wir von Moorfeen angegriffen und mussten flüchten. Dabei haben wir dich mitgenommen, konnten dich ja schlecht da lassen. Im Moment sind wir im Okmystwald.“
Tirasha nickte matt. Immerhin war sie anscheinend in Sicherheit.
„Aber ich bin unhöflich. Mein Name ist Mandrake, möchtet ihr vielleicht etwas essen?“
Der Kerraner stand auf und ging zum Feuer um eine Schale mit Suppe zu holen.
Tirasha blicke ihm erschrocken hinterher. Dieser Name. Das konnte nicht sein. Aber vielleicht...
Tirasha musterte ihn etwas genauer. Er hatte ein sehr dunkles Leoparden Fell. War vielleicht zwei Kopf größer. Bewaffnet war er mit einem Schwert. Es waren seine intensiv grünen Augen, welche sie schon fast sicher machte.
Dankbar nahm sie die Schüssel Suppe entgegen, als Mandrake wieder zu ihr kam.
„Habt dank. Sagt, was führt euch hier Nach Okmyst?“ Tirasha versuchte nicht zu neugierig zu wirken, aber sie musste sicher gehen.
Mandrke lachte leise. „Ihr seid verdammt neugierig, wollt ihr euch nicht erst einmal zu uns setzen und uns erzählen, wie ihr in diese missliche Lage geraten seid?“
Mehr oder wenige widerwillig nickte Tirasha. Sie drückte Mandrake die Schüssel wieder in die Hand und stemmte sich mühsam hoch. Ihr taten immer noch sämtliche Knochen weh.
Leicht torkelnd näherte sie sich der Gruppe und setze sich zu ihnen ans Feuer. Mandrake setzte sich neben sie.
„Darf ich Vorstellen, dass ist Ogryn.“ dabei deutete er auf den Eruditen, „das da ist Siren“ eine junge Hochelfin nickte in Tirashas Richtung. „und das dort ist Garosh.“ dabei deutete er auf den Zwerg.
Tirasha musterte interessiert die Gruppe. Ja es könnte ihr unter ihnen gefallen.
„Mein Name ist Tirasha und ich danke euch, dass ihr mir geholfen habt.“
Ihr entging nicht, dass Mandrake merklich zusammenzuckte.
“Ich weiß gar nicht, wo ich mit meiner Geschichte beginnen soll, denn eigentlich beginnt alles in
Freihafen.“
Als Tirasha die bestürzten Blicke sah, verstummte sie. Wie nahe war sie wohl Qyenos gekommen?
„Oh eine Abtrünnige, seid willkommen in unserer kleinen Gruppe.“ Garosh warf ihr ein Stück Fleisch zu. „Erzählt weiter, man hört nicht oft was aus Freihafen, nicht war Mandrake?“
Erneut zuckte der Kerraner neben ihr zusammen. Nein, dass konnte kein Zufall sein.
„Nun gut. Alles begann damals in Freihafen. Dunkelelfen Soldaten stürmten unser Haus und nahmen alle männlichen Bewohner mit. Frauen und Kinder wurden in die Keller getrieben und eingesperrt. Danach wurden die Häuser darüber in Brand gesteckt. Nur wenigen gelang die Flucht. Ich selbst gehörte zu ihnen. Aufgewachsen bin ich in den Höhlen außerhalb. Immer in dem Glauben, dass meine Familie tot ist. Mit der Zeit konnte ich mir einen Namen in Freihafen machen. Ich hatte ein recht gut laufendes Geschäft. Vor einigen Tagen traf ich auf einen Eruditen Namens Oylruner brachte mir Kunde darüber, dass Reste meiner Familie wohl noch am Leben seien. Allerdings nicht mehr in Freihafen oder seinen Dörfern. Nein, ein Familienmitglied sollte ein Verräter sein und in der Gemeinde Sternkrone wohnen.
Noch in der selben Nacht verließ ich Freihafen um mich auf die Suche zu begeben, denn schon lange hatte ich auf einen Grund gewartet Freihafen endgültig zu verlasen. Ich war wohl nicht vorsichtig genug. Ich bemerkte nicht die Späher die mich verfolgten. Als ich sie bemerkte war es fast schon zu spät. Ich entkam ihnen immer nur sehr knapp und hoffte sie abschütteln zu können, aber es gelang mir nicht. Ich schaffte es bis zum Torfmoor. Ich denke mal der Abgrund alleine war meine Rettung. Wäre ich nicht in ihn hineingestürzt, ich weiß nicht, ob ich noch an einem Stück wäre.“
Nachdenklich sah Tirasha in die Runde. Ihr Blick fiel auf Mandrake.
„Darf ich recht annehmen, dass ich meinen Bruder endlich nach all den Jahren gefunden habe?“
Mandrake blickte sie lange an bevor er nickte.
„Ja es scheint, als wären die Götter gnädig mit uns gewesen.“
Im nächsten Augenblick verlor sie den Boden unter den Füßen. Die junge Kerranerin spürte noch wie sie ins Leere stürzte. Von irgendwoher wehte ein irres Lachen an ihr Ohr und dann wurde alles schwarz um sie herum.
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Leise Stimmen drangen an ihr Ohr und sie spürte, wie ihr jemand ein feuchtes, kaltes Tuch auf die Stirn legt. Vorsichtig schlug Tirasha die Augen auf und blickte in das besorgte Gesicht eines Kerraners.
„Geht es dir gut?“ fragte er sie.
Verwirrt blickte sich Tirasha um. Wo war das Moor geblieben, durch welches sie die letzte Nacht gehetzt war? Hatte sie sich das alles nur eingebildet?
„Wo?.... Wie?...“ Hilflos stotternd blickte sie ihren gegenüber an.
„Ob es dir gut geht, du bist sehr böse gestürzt unser Kleriker musste dich wiederbeleben.“
Bei diesen Worten deutete er auf einen Eruditen,der mit einer kleinen Gruppe um ein Feuer saß. Über dem Feuer hing aufgespießt ein Warzenschwein und brutzelte vor sich hin.
Tirasha schreckte nervös auf. Ein Erudit? Ausgerechnet hier?
Misstrauisch blickte sie die kleine Gruppe an. Nein, das war nicht Oylrun.
Vorsichtig versuchte sie sich aufzusetzen und unterdrückte mühsam einen Schmerzenslaut dabei.
Interessiert blickte sie sich um.
„Wie komm ich hier her?“
Der Kerraner lächelte.
„Letzte Nacht fischte dich die Gruppe aus dem Moor, dabei wurden wir von Moorfeen angegriffen und mussten flüchten. Dabei haben wir dich mitgenommen, konnten dich ja schlecht da lassen. Im Moment sind wir im Okmystwald.“
Tirasha nickte matt. Immerhin war sie anscheinend in Sicherheit.
„Aber ich bin unhöflich. Mein Name ist Mandrake, möchtet ihr vielleicht etwas essen?“
Der Kerraner stand auf und ging zum Feuer um eine Schale mit Suppe zu holen.
Tirasha blicke ihm erschrocken hinterher. Dieser Name. Das konnte nicht sein. Aber vielleicht...
Tirasha musterte ihn etwas genauer. Er hatte ein sehr dunkles Leoparden Fell. War vielleicht zwei Kopf größer. Bewaffnet war er mit einem Schwert. Es waren seine intensiv grünen Augen, welche sie schon fast sicher machte.
Dankbar nahm sie die Schüssel Suppe entgegen, als Mandrake wieder zu ihr kam.
„Habt dank. Sagt, was führt euch hier Nach Okmyst?“ Tirasha versuchte nicht zu neugierig zu wirken, aber sie musste sicher gehen.
Mandrke lachte leise. „Ihr seid verdammt neugierig, wollt ihr euch nicht erst einmal zu uns setzen und uns erzählen, wie ihr in diese missliche Lage geraten seid?“
Mehr oder wenige widerwillig nickte Tirasha. Sie drückte Mandrake die Schüssel wieder in die Hand und stemmte sich mühsam hoch. Ihr taten immer noch sämtliche Knochen weh.
Leicht torkelnd näherte sie sich der Gruppe und setze sich zu ihnen ans Feuer. Mandrake setzte sich neben sie.
„Darf ich Vorstellen, dass ist Ogryn.“ dabei deutete er auf den Eruditen, „das da ist Siren“ eine junge Hochelfin nickte in Tirashas Richtung. „und das dort ist Garosh.“ dabei deutete er auf den Zwerg.
Tirasha musterte interessiert die Gruppe. Ja es könnte ihr unter ihnen gefallen.
„Mein Name ist Tirasha und ich danke euch, dass ihr mir geholfen habt.“
Ihr entging nicht, dass Mandrake merklich zusammenzuckte.
“Ich weiß gar nicht, wo ich mit meiner Geschichte beginnen soll, denn eigentlich beginnt alles in
Freihafen.“
Als Tirasha die bestürzten Blicke sah, verstummte sie. Wie nahe war sie wohl Qyenos gekommen?
„Oh eine Abtrünnige, seid willkommen in unserer kleinen Gruppe.“ Garosh warf ihr ein Stück Fleisch zu. „Erzählt weiter, man hört nicht oft was aus Freihafen, nicht war Mandrake?“
Erneut zuckte der Kerraner neben ihr zusammen. Nein, dass konnte kein Zufall sein.
„Nun gut. Alles begann damals in Freihafen. Dunkelelfen Soldaten stürmten unser Haus und nahmen alle männlichen Bewohner mit. Frauen und Kinder wurden in die Keller getrieben und eingesperrt. Danach wurden die Häuser darüber in Brand gesteckt. Nur wenigen gelang die Flucht. Ich selbst gehörte zu ihnen. Aufgewachsen bin ich in den Höhlen außerhalb. Immer in dem Glauben, dass meine Familie tot ist. Mit der Zeit konnte ich mir einen Namen in Freihafen machen. Ich hatte ein recht gut laufendes Geschäft. Vor einigen Tagen traf ich auf einen Eruditen Namens Oylruner brachte mir Kunde darüber, dass Reste meiner Familie wohl noch am Leben seien. Allerdings nicht mehr in Freihafen oder seinen Dörfern. Nein, ein Familienmitglied sollte ein Verräter sein und in der Gemeinde Sternkrone wohnen.
Noch in der selben Nacht verließ ich Freihafen um mich auf die Suche zu begeben, denn schon lange hatte ich auf einen Grund gewartet Freihafen endgültig zu verlasen. Ich war wohl nicht vorsichtig genug. Ich bemerkte nicht die Späher die mich verfolgten. Als ich sie bemerkte war es fast schon zu spät. Ich entkam ihnen immer nur sehr knapp und hoffte sie abschütteln zu können, aber es gelang mir nicht. Ich schaffte es bis zum Torfmoor. Ich denke mal der Abgrund alleine war meine Rettung. Wäre ich nicht in ihn hineingestürzt, ich weiß nicht, ob ich noch an einem Stück wäre.“
Nachdenklich sah Tirasha in die Runde. Ihr Blick fiel auf Mandrake.
„Darf ich recht annehmen, dass ich meinen Bruder endlich nach all den Jahren gefunden habe?“
Mandrake blickte sie lange an bevor er nickte.
„Ja es scheint, als wären die Götter gnädig mit uns gewesen.“