Cortex
10.01.2005, 23:39
Hallo,
Im Forum von mmorpg-planet.de hab ich bezüglich WoW eine Diskussion gestartet, die mehr oder weniger mitten drin abrupt beendet worden ist und natürlich zwischendurch unangebrachtem Sarkasmus einiger toller Member enthält :/ .
So nun möchte ich diese Diskussion mal in einem EQ2 Forum starten und ein wenig zitieren. Einmal weil sich der Bericht von mmorpg-planet so ziemlich mit allen Berichten aus Spielemagazinen wie Gamestar etc. decken und einfach aus Neugierde um mal eure Sicht mitzubekommen - natürlich wird das meine Einstellung wahrscheinlich kaum ändern.
Nun denn...
Als ersten Punkt warum WoW so eine "durchschlagende Bombe" sein soll sind die Entwickler, Blizzard, die angeblich nur Perlen in die Welt gesetzt haben.
Vorherige Blizzard Spiele waren nur erfolgreich weil sie für jeden verständlich waren. Hobby-Shooter'er die 23/7 nur Counterstrike spielen, werden als einziges "RPG" und RTS, Diablo und Warcraft kennen und jetzt als MMORPG World of Warcraft. Und warum? Weil Blizzard nicht alles richtig macht, sonders einfach den Anspruch diesen Genre's senkt und für alle mundgerecht verständlich macht (- typische Merkmale von Kommerzialisierung und kapitalistischen Denkens, aber das nur nebenbei).
Warcraft 3 hat beispielsweise sämtliche Ideen der Strategie des RTS Genre's beschmutzt. Natürlich, wenn man zuvor keine Ahnung von Strategiespielen hatte wird einem das nicht auffallen, es wird sogar als selbstverständlich und "neues Standardmerkmal" von RTS gesehen. Damit meine ich Sachen wie, dass man einfach Abwehrtürme in die gegnerische Basis bauen und rushen kann. Eine RTS Runde in 5 Minuten wie eine Counterstrike Runde zu beenden ist einfach schwachsinnig.
Genauso wird sich das mit Sicherheit auf WoW projezieren lassen.
Und das allein ist der wahre Grund für den Hype, unzwar weil es (tut mir leid) anfängt den Noobs und Nichtswissern Spaß zu machen. Bei denen kommt die Wertung wahrscheinlich auch auf eine 95%.
EQ2 beispielsweise "genießt" eine ähnliche Berühmtheit wie WoW, nur a) nicht kommerziell (was ansonsten laufende Promotion, ständige just-for-fun Ingame-Videos, Fernseh-Clips usw. beinhalten würde) und b) weniger bei den Noobs sondern mehr bei eingefleischten MMORPG Kennern, insbesondere von EQ1.
Als zweiten Punkt folgen logischerweise die Meinungen von MMORPG-Neulingen die nie etwas von WoW gehört haben sondern angeblich eingefleischte Offline-RPG'ler sind die spiele wie Gothic und Vampires spielen. "Erstaunlicherweise" macht ihnen WoW Spaß.
Nun frage ich, warum "erstaunlicherweise"? Es ist doch exakt wie erwartet. Erstaunlich wäre es wenn die Jungs Spaß an Meridian oder EQ1, sprich: den echten MMORPGs, gefunden hätten.
Zudem hat man dort völlig falsche Leute zu Rat gezogen. Gothic, besonders der erste Teil ist unbestritten ein grandioses Spiel und hat seinen Platz bestimmt in der Top15 verdient. Als Rollenspiel gesehen ist dieses Spiel jedoch die reinste Schande und eine Beleidigung mit Genrevertretern wie Morrowind verglichen zu werden. Hierzu fehlt es Gothic an Hintergrundsmaterial (wie etwa Hintergrundgeschichten, ausführlichen Götterbildern, Herkunft der Welt und der Rassen, falls vorhanden, etc.) und es ist viel zu sehr an der Instant-Action ausgerichtet, was sich auch darin wiederspiegelt, dass sowas wie Bibliotheken und alles was mit RPG-Anspruch zu tun hat fehlt. Dennoch benutzen Magazine unverschämterweise dieses Spiel um RPG's zu repräsentieren und Gothicfans bezeichnen sich als Rollenspiel-Kenner - einfach peinlich.
Ähnlich verhält es sich mit WoW. Seine Fans (und dazu gehört wohl jeder der dem Spiel eine 80%+ Wertung vergibt) sehen in diesem Spiel das MMORPG, ohne dabei die feinen Details eines wahren MMORPG's zu missen. Wenn ich ein Beispiel hinzuziehen soll: Das "für eine halbe Stunde einschalten und loslegen". Ein MMORPG lebt davon, lange am Stück gespielt zu werden. Seine Kraft liegt nicht in der Instant-Action, sondern darin sich zu entfalten, den Höhepunkt nicht gleich niveaulos am Anfang zu präsentieren. Das sollten selbst Offline-RPG'ler wissen - aber selbstverständlich nicht diejenigen deren Lieblings"RPG" Gothic oder Vampires ist.
Es ist also zweierlei eine Schande. Einmal WoW mit niveauvollen MMORPG's gleichzusetzen und andernmal noch eine hohe Wertung zu vergeben.
Als dritten Punkt sieht man WoW als eine "Bereicherung" des MMORPG-Genres, da es ein Kompromiss zwischen erfahrenden, wahren MMORPG'ler und Genre-Neulingen darstellt.
Aber wieso sollten Leute die aus der Actionrubrik (Gothic) oder gar aus Shooter- bzw. RTS-Ecken das Recht haben MMORPG's mitzugestalten? Warum sollte für diese Leute ein Mittelweg geschaffen werden? Warum sollte sowas wie WoW entstehen - Und das katastrophale: noch als "bestes" MMORPG hingestellt werden dürfen?
Das ist imo kein Kompromiss sondern ein Absturz.
----
So, an diesem Punkt wurde die Diskussion beendet und ich hatte wie zu erwarten fast nur Gegenstimmen und mit vielen Blizzard und WoW fans zu reden.
Nun wärs toll, wenn ihr eure Meinung hinzufügt. Ich habe keine allzu große Erwartungen auf Fürstimmen, mein Ziel ist es nur euch diesen Denkanstoß zu geben was womöglich viele WoW vs. EQ2 Streitthreads irrelevant macht.
Im Forum von mmorpg-planet.de hab ich bezüglich WoW eine Diskussion gestartet, die mehr oder weniger mitten drin abrupt beendet worden ist und natürlich zwischendurch unangebrachtem Sarkasmus einiger toller Member enthält :/ .
So nun möchte ich diese Diskussion mal in einem EQ2 Forum starten und ein wenig zitieren. Einmal weil sich der Bericht von mmorpg-planet so ziemlich mit allen Berichten aus Spielemagazinen wie Gamestar etc. decken und einfach aus Neugierde um mal eure Sicht mitzubekommen - natürlich wird das meine Einstellung wahrscheinlich kaum ändern.
Nun denn...
Als ersten Punkt warum WoW so eine "durchschlagende Bombe" sein soll sind die Entwickler, Blizzard, die angeblich nur Perlen in die Welt gesetzt haben.
Vorherige Blizzard Spiele waren nur erfolgreich weil sie für jeden verständlich waren. Hobby-Shooter'er die 23/7 nur Counterstrike spielen, werden als einziges "RPG" und RTS, Diablo und Warcraft kennen und jetzt als MMORPG World of Warcraft. Und warum? Weil Blizzard nicht alles richtig macht, sonders einfach den Anspruch diesen Genre's senkt und für alle mundgerecht verständlich macht (- typische Merkmale von Kommerzialisierung und kapitalistischen Denkens, aber das nur nebenbei).
Warcraft 3 hat beispielsweise sämtliche Ideen der Strategie des RTS Genre's beschmutzt. Natürlich, wenn man zuvor keine Ahnung von Strategiespielen hatte wird einem das nicht auffallen, es wird sogar als selbstverständlich und "neues Standardmerkmal" von RTS gesehen. Damit meine ich Sachen wie, dass man einfach Abwehrtürme in die gegnerische Basis bauen und rushen kann. Eine RTS Runde in 5 Minuten wie eine Counterstrike Runde zu beenden ist einfach schwachsinnig.
Genauso wird sich das mit Sicherheit auf WoW projezieren lassen.
Und das allein ist der wahre Grund für den Hype, unzwar weil es (tut mir leid) anfängt den Noobs und Nichtswissern Spaß zu machen. Bei denen kommt die Wertung wahrscheinlich auch auf eine 95%.
EQ2 beispielsweise "genießt" eine ähnliche Berühmtheit wie WoW, nur a) nicht kommerziell (was ansonsten laufende Promotion, ständige just-for-fun Ingame-Videos, Fernseh-Clips usw. beinhalten würde) und b) weniger bei den Noobs sondern mehr bei eingefleischten MMORPG Kennern, insbesondere von EQ1.
Als zweiten Punkt folgen logischerweise die Meinungen von MMORPG-Neulingen die nie etwas von WoW gehört haben sondern angeblich eingefleischte Offline-RPG'ler sind die spiele wie Gothic und Vampires spielen. "Erstaunlicherweise" macht ihnen WoW Spaß.
Nun frage ich, warum "erstaunlicherweise"? Es ist doch exakt wie erwartet. Erstaunlich wäre es wenn die Jungs Spaß an Meridian oder EQ1, sprich: den echten MMORPGs, gefunden hätten.
Zudem hat man dort völlig falsche Leute zu Rat gezogen. Gothic, besonders der erste Teil ist unbestritten ein grandioses Spiel und hat seinen Platz bestimmt in der Top15 verdient. Als Rollenspiel gesehen ist dieses Spiel jedoch die reinste Schande und eine Beleidigung mit Genrevertretern wie Morrowind verglichen zu werden. Hierzu fehlt es Gothic an Hintergrundsmaterial (wie etwa Hintergrundgeschichten, ausführlichen Götterbildern, Herkunft der Welt und der Rassen, falls vorhanden, etc.) und es ist viel zu sehr an der Instant-Action ausgerichtet, was sich auch darin wiederspiegelt, dass sowas wie Bibliotheken und alles was mit RPG-Anspruch zu tun hat fehlt. Dennoch benutzen Magazine unverschämterweise dieses Spiel um RPG's zu repräsentieren und Gothicfans bezeichnen sich als Rollenspiel-Kenner - einfach peinlich.
Ähnlich verhält es sich mit WoW. Seine Fans (und dazu gehört wohl jeder der dem Spiel eine 80%+ Wertung vergibt) sehen in diesem Spiel das MMORPG, ohne dabei die feinen Details eines wahren MMORPG's zu missen. Wenn ich ein Beispiel hinzuziehen soll: Das "für eine halbe Stunde einschalten und loslegen". Ein MMORPG lebt davon, lange am Stück gespielt zu werden. Seine Kraft liegt nicht in der Instant-Action, sondern darin sich zu entfalten, den Höhepunkt nicht gleich niveaulos am Anfang zu präsentieren. Das sollten selbst Offline-RPG'ler wissen - aber selbstverständlich nicht diejenigen deren Lieblings"RPG" Gothic oder Vampires ist.
Es ist also zweierlei eine Schande. Einmal WoW mit niveauvollen MMORPG's gleichzusetzen und andernmal noch eine hohe Wertung zu vergeben.
Als dritten Punkt sieht man WoW als eine "Bereicherung" des MMORPG-Genres, da es ein Kompromiss zwischen erfahrenden, wahren MMORPG'ler und Genre-Neulingen darstellt.
Aber wieso sollten Leute die aus der Actionrubrik (Gothic) oder gar aus Shooter- bzw. RTS-Ecken das Recht haben MMORPG's mitzugestalten? Warum sollte für diese Leute ein Mittelweg geschaffen werden? Warum sollte sowas wie WoW entstehen - Und das katastrophale: noch als "bestes" MMORPG hingestellt werden dürfen?
Das ist imo kein Kompromiss sondern ein Absturz.
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So, an diesem Punkt wurde die Diskussion beendet und ich hatte wie zu erwarten fast nur Gegenstimmen und mit vielen Blizzard und WoW fans zu reden.
Nun wärs toll, wenn ihr eure Meinung hinzufügt. Ich habe keine allzu große Erwartungen auf Fürstimmen, mein Ziel ist es nur euch diesen Denkanstoß zu geben was womöglich viele WoW vs. EQ2 Streitthreads irrelevant macht.