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Vollständige Version anzeigen : Der Papst, zu seiner Zeit lebende Legende oder sterbender Fels?



Vindorus
04.04.2005, 15:17
Hallo alle. Man kommt ja nicht drum herum in den letzten Wochen und natürlich kürzlich die Meldungen um den Papst im Fernsehen zu verfolgen.
Wie steht ihr nun zu dem Medienrummel oder dem Papst selbst? Was habt ihr getan, als Peter Klöppel mit toternster Mine im Vatikaan stand und über den Gesundheitszustand und die Menschenmassen berichtet hat?
Ich fand den Medienrummel etwas übertrieben, überall wo man hinsieht nur Papst. Wenn er tot ist, dann ist erst und hat seinen Leidensweg beendet, so einfach ist das. Aber jede 5 Minuten immer furchtbar qualifizierte Nachrichtensprecher mit Vermutungen zu hören, ist doch arg an der Grenze der Informationsbedürftigkeit der Menschen.
Nun ist er ja tot und sein Leichnam wurde schon aufgebarrt.
Tja nun seid ihr dran...was haltet ihr davon, wie fandet ihr den Papst? Seine Einstellung war ja reichlich altertümlich, und konservativ trotzdem war ihm die Junge Kirche treu und bewunderte ihn vielleicht gerade wegen der geforderten Disziplin? Wie hieß es in dem Roman "Die Welle" so schön: "Die Kinder, sie wollen diszipliniert werden." oder so.

Alexya
04.04.2005, 15:26
Ob man es nun mag oder nicht, er ist nunmal der Heilige Vater gewesen und somit was besonderes (noch mehr als jeder US Präsident).
Ich selbst bin nicht Gläubig, dennoch hat mich die Nachricht von seinem Tode berührt. Mir hat auch nicht alles gepasst, was er zu lebzeiten tat, vorallem die dinge die direkt uns Frauen betrafen. Aber andererseits hat er auch viel für die Menschheit ansich getan mit seinen Reisen.

Und so sehe ich es ein klein wenig Gerechtfertigt, das um seinen Tod soviel Aufhebens gemacht wird.

Xiraal
04.04.2005, 17:50
Tja, der Papst...Ich bin kein Katholik und kann nicht davon sprechen eine innere Bindung zu dem Mann gehabt zu haben, aber der Mann hat über ein 1/4 Jahrhundert die möglicherweise mächtigste Organisation dieser Erde angeführt. Dazu braucht es in der Tat eine Menge Courage und Disziplin, sowie Überzeugungskraft. Millionen Leute nehmen vor Ort und weltweit an der Trauerfeier teil, also ich halte einen erhöhten Medienrummel fuer solch einen Mann durchaus fuer gerechtfertigt.


Seine Einstellung war ja reichlich altertümlich, und konservativ trotzdem war ihm die Junge Kirche treu und bewunderte ihn vielleicht gerade wegen der geforderten Disziplin? Wie hieß es in dem Roman "Die Welle" so schön: "Die Kinder, sie wollen diszipliniert werden." oder so.

Zu altertümlich ..hmm vielleicht, konservativ..sicherlich, doch denke ich das der heutigen Zeit etwas mehr konservative Grundwerte durchaus nicht schaden würden.

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Milana
04.04.2005, 18:53
Ich habe weder Fernseher noch Radio und habe vom Papsttod erst am nächsten Tag in der Zeitung mitbekommen. Deswegen habe ich vom sogenannten "Medienrummel" nicht viel mitbekommen. Wie immer gilt: man muss es sich ja nicht anschauen.

00Parcival00
04.04.2005, 20:35
Habe auch keinen Fernseher und auch kein Radio (bin Bücherwurm und EQ2 Zocker und brauch sowas nicht... ;-) ) und hab vom Papsttod ebenfalls aus der Zeitung gehört. Ich weiß wer noch so alles die Zeitung vom Samstag gelesen hat, aber die war schon so ein richtiges Totenblatt. Seite 1, der Papst. Seite 2 Harald Juhnke. Seite 3 Fürst Rainer in seinen letzten Zügen. Und zwischendrin son Spinner der mit Samuraischwert in einer Kirche einen Amoklauf gestartet hat....echt deprimierend.

Naja und nun zum Papst...
Also ich bin überhaupt nicht gläubig. Ich bin nicht mal katholisch, sondern evangelisch. Von daher sehe ich das ganze ein wenig distanzierter als manch anderer. Ich stimme allerdings mit der Meinung überein, das der Papst als Mensch gesehen sehr charismatisch gewesen ist. Ich habe vor einiger Zeit Ausschnitte aus seiner Biographie gelesen und da waren einige Stellen die beeindruckend gewesen sind, wie z.B. der Besuch des Papstes bei seinem Attentäter. Ich hätte das nicht gekonnt, meinem Beinahemörder zu vergeben. Allerdings gab es auch einige Sachen die ich nicht gut fand vom Papst. Das z.B. sich die Kirche aus der Schwangerschaftsberatung zurückgezogen hat oder auch das Thema Kindsmissbrauch durch Priester totgeschwiegen wurde fand ich nicht sehr gut. Auch fand ich es schlecht, das man dem schwerkranken, an Parkinsson leidenden alten Mann nicht auf seine letzten Wochen erlaubt hat den Tod in Ruhe zu erwarten. Der letzte Auftritt im Fernsehen war schon fast grausam.

Vindorus
04.04.2005, 22:46
Ich glaube ER wollte es so, dass er noch einmal zu Ostern vor die Leute tritt. Ich denke dafür hat er noch gelebt und dann......
Ich selbst finde es auch sehr schade um ihn, aber finde er hätte vielleicht platz machen sollen für einen jungen, gesunden Papst. Nun, sein Engagement ist wirklich berauschend. Soo viele Auslandsreisen hat er gemacht und früher noch immer den Boden geküsst auf dem er gerade gelandet war. Gegen Russland in der kommunistischen Zeit hat er sich eingesetzt, ach was erzähle ich im Moment gibts einfach x solche Papst-Lebens-Kurzfassungen auf jedem Sender. Aber son Fernseher ist echt praktisch :) würd mir einen holen ^^.