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Thema: Lordi

  1. Standard

    Hehe, ja, das wäre ich auch^^ Die Zuschauer hinter den Glotzen nicht zu vergessen ;)

    Aber ich hoffe, dass beim Grand Prix und beim Bundesvision Songcontest etc. die Bands alle Live sind, sprich alles, was auf der Bühne ist, sollte Live sein, der Rest nicht, geht ja auch nicht.

    Wobei ich beim Grand Prix mich gewundert hatte, wieso da keine Verstärker stehen, dann haben die ja alle ein Knopf im Ohr^^
    Who needs a blaster? I'm a Wookiee!

  2. Standard

    Ich finde den Bohai um diesen Kindergarten-Metal höchst amüsant.
    Die Band sticht meiner Ansicht nach nur aus Gründen erbärmlicher
    Konkurrenz (frage mich eh, was diese Kasper-Veranstaltung soll) so
    hervor.
    Müssten sich "Lordi" einem reinen Rockwettbewerb stellen, wäre es aus
    mit der Herrlichkeit.
    Da spielten ja bereits "Judas Priest" vor 25 Jahren eine härtere Gangart.
    Sich zu verkleiden, ist ein alter Hut, das macht die Konzept-Art-Band
    "The Residents" seit über 30 Jahren (ohne dass jemals die Mitglieder ihre
    so genannten "Eyeballs" - überdimensionale Augäpfel - heruntergenommen hätten); und die (bis vor kurzem) maskierten "Slipknot" sind zudem allemal besser als die finnische Spaßkombo.
    In Finnland selbst gibt es übrigens originellere Metaller, siehe "Children of Bodom".

    Na, ich gönne ihnen den Erfolg dennoch, alleine schon aufgrund der Tatsache, dass sie den Schlager- und Pop-Pappnasen ein Schnippchen schlugen.

    Vielleicht gewinnt ja nächstes Jahr Großbritannien, vertreten durch "Napalm Death!

    Gabba gabba hey! Hail, hail, Rock 'n' Roll!

    Oblomov

  3. #43

    Standard

    Zitat Zitat von Rhyarkh
    Aber ich hoffe, dass beim Grand Prix und beim Bundesvision Songcontest etc. die Bands alle Live sind, sprich alles, was auf der Bühne ist, sollte Live sein, der Rest nicht, geht ja auch nicht.^^
    Ist Halbplayback, d.h. der Gesang ist Live alles andere kommt aus der Dose.

  4. Standard

    zum Thema Halbplayback: Hm, finde ich echt Schade, so etwas sollte zu 100% Live sein. Ich gehe damit sogar so weit, dass Leute, die z.B. offensichtlich nur eine 2-Mann Band haben (z.B. 2 Sänger) auch die Leute mit auf die Bühne holen müssen, die die Musik dazu machen. Oder sollte es synthetische Musik sein, sollte da mindestens ein PC stehen, bei dem min. einer der beiden Sänger auf "Play" drückt. ;)

    Für mich ist Lordi auch nicht wirklich Metal, sondern eben RICHTIGER Hard Rock. Aber klar, dass sich Lordi gegen In Extremo, Toten Hosen, Ärzte, Schandmaul und Co. geschlagen geben müsste *gg*

    Noch eine kleine Off-Topic Frage: Wieso "bis vor kurzem maskierte"? Nehmen Slipknot jetzt ihre Masken ab (auf Bühne und Co.)?
    Who needs a blaster? I'm a Wookiee!

  5. Standard

    Zitat Zitat von Rhyarkh
    Noch eine kleine Off-Topic Frage: Wieso "bis vor kurzem maskierte"? Nehmen Slipknot jetzt ihre Masken ab (auf Bühne und Co.)?
    Jein.

    Nach der letzten Tournee haben sich einzelne Mitglieder Projekten
    verschiedener Bands angeschlossen.
    So spielt etwa Joey Jordison zurzeit bei "Ministry" (Ein Hoch auf Al Jourgensen!) und Corey Taylor tingelt mit seiner alten Truppe "Stone Sour"
    durch den evangelikanisch verseuchten "Bible Belt" - beide jeweils unmaskiert.
    Mir kam überdies zu Ohren (in einem Feature auf Arte während der letzten
    Tournee als Vorband von "Metallica"), man wolle in Bälde aus Gründen einer
    musikalischen Neuorientierung auf die identitätsstiftenden Utensilien
    verzichten.

    Gruß
    Oblomov

  6. Standard

    Ach so, danke

    Am besten ist eh immer noch die Verkleidung von In Extremo oder Tanzwut/Corvus Corax ;)
    Who needs a blaster? I'm a Wookiee!

  7. Standard

    Zitat Zitat von Rhyarkh
    Ach so, danke

    Am besten ist eh immer noch die Verkleidung von In Extremo oder Tanzwut/Corvus Corax ;)
    Natürlich war ich unpräzise insofern, als jeder, der
    eine Bühne betritt und sich (sich?) zur Schau stellt,
    eine Art Mimikry betreibt - und das ist gut so.

    Ich muss immer grinsen, wenn "Stars" vorgeben, authentisch zu sein (wobei die meisten froh sind, das
    buchstabieren zu können), und auf so genannte Poser
    herabschauen. Die Frage ist nicht, ob ich pose, sondern
    warum und wie.

    Mir fällt auf Anhieb nur ein Kreativer ein, der definitiv nicht "Posing" betrieb; das war der Schriftsteller Franz Kafka, der zeitlebens nichts veröffentlichte, seinem besten Freund Max Brod verfügte, sich an die Anweisung zu halten, sein Werk nach seinem Tod nur engsten Freunden zugänglich zu machen. Und der - so viel zu "besten Freunden" - hielt sich nicht daran. Naja, unser Schaden ist's nicht, aber dennoch ...

    Wer sich bewusst in der Öffentlichkeit inszeniert, betreibt
    Posing - das ist in Ordnung!
    Die ersten Rock-'n'-Roll-Bands in den frühen 50er Jahren
    exponierten sich, wissend, dass ihre bloße Erscheinung - mit einer Musik, die für Rassisten ohnehin ein Affront war -ein einziges Posing war, da bestimmte provozierende Akzente übertrieben dargestellt wurden.

    In den Sechzigern wurden von den ersten "echten" Rockbands, die fast ausnahmslos in der Tradition des
    eigentlich unprätentiösen Rhythm 'n' Blues (die Leute, die
    diese Musik prägten, hatten wahrlich andere Probleme, als sich über ihre Selbstwahrnehmung Gedanken zu machen) standen, aufkeimende Konflikte thematisiert wie etwa jene
    bezüglich des heuchlerischen, verklemmten Umgangs mit Sexualität, der oft sich gerade darin offenbarenden Herrschaftsstrukturen (viel hat sich da nicht geändert) und
    des ganz und gar undemokratisch sich zeigenden Verständnisses derer, die eigentlich Diener des Volkes sein müssten und als Könige sich begreifen.

    Um diese Erkenntnisse des Falschseins zu verdeutlichen,
    setzten Künstler - unser Thema sind die Musiker - fett
    einen drauf; das heißt, entweder karikierten sie das
    gesellschaftliche Selbstverständnis (welches immer ein suggeriertes ist; der Einzelne ist selten so schlecht, wie er von der Herrscherkaste beurteilt wird), indem sie spöttische Texte in einem absurden Kontext mit betont
    offiziell verachteter Musikalität darboten (man höre sich die frühen Werke von Bands wie "Kinks", "The Who" oder "Animals" an) oder sie gingen gleich eine für das "große Publikum" unerträgliche Allianz mit der so genannten E-Musik ein (Frank Zappa etwa, ein Schüler
    des US-amerikanischen Neue-Musik-Protagonisten John Cage - der selbst wiederum bei Arnold Schönberg, dem wesentlichen Vorkämpfer der Zwölftonmusik, las).

    Das so genannte Rock-'n'-Roll-Leben, eine oft eher zunächst unbewusste Zurschaustellung des Andersseins,
    tat sein Übriges, um zunehmend in der Gesellschaft das
    Bild des privilegierten Outlaws entstehen zu lassen. Hier
    unterschieden sich auch die tatsächlichen Deppen von den
    intelligenteren, ihre Musik auch als Botschaft begreifenden
    Künstler. Das Tragische dabei war - wie so oft -, dass von der Mehrheit der Menschen jene eher für ehrlicher und ihnen näher empfunden wurden, die, man möge mir verzeihen, strunzdumm und eigener Denkfähigkeit unfähig gewesen sind. Mit anderen Worten: *****löchern wie Mick Jagger glaubte man mehr als beispielsweise einem Ray Davies (Im Übrigen - et ceterum censeo ..., hehe - behaupte ich noch nach 37 Jahren, dass Brian Jones vom Management der "Rolling Stones" getötet wurde, da er dem großen, bevorstehenden Reibach in den USA mit dafür erforderlichem musikalischem Umschwenken im Wege stand).

    Anfang der 70er trat einer der größten Poser all ever ins Rampenlicht - Iggy Pop. Bei ihm spalteten sich die Geister; für die einen nichts als ein narzisstischer Faun mit Tendenz zum frühen Tod, war er für andere ein Muster für eine frei verfügbare Palette an allen möglichen Farbschattierungen des Spiels mit sich selbst. "Wer bin ich? Wer kann ich sein? Warum sollte ich der und der nicht sein?" Die gesellschaftlich zwingende Behauptung jeglicher gewisser Selbstzuschreibung, das So-Tun, als
    existierte eine klar umrissene, nicht in Frage zu stellende
    Person (Persönlichkeit), all das wurde mit dem Auftreten
    solcher Akteure wie dem Detroiter und kurz danach vor allem von David Bowie grinsend in die Tonne getreten.

    Was letztlich Rockmusik von der herkömmlichen Konzertmusik (E-Musik) unterscheidet, ist - abgesehen
    von der quasi-wissenschaftlichen Kompositionsliteratur -
    die Verlagerung der Idee; erstens des Transports vom Kopf
    in den Bauch (grob verallgemeinert, bitte schön), zweitens
    von der hierarchisierten Rezeption des Bildungsbürgertums
    in die rauchgeschwängerten Gehörgänge des fremdbestimmten, aber nach ehrlicherer Empfindung dürstenden Individuums, und drittens von der - eindeutig demokratischen - Vorstellung der Losgelöstheit der Werktreue, des Zwanges einer vorgeblichen Buchstabentreue, die je nur Wahrhaftigkeit vorgaukelt.

    Huch, jetzt habe ich aber ganz schön vergaloppiert!

    Was ich - aber hallo!, jetzt zügig voran - sagen will:
    Niemand ist deswegen authentisch (in sich selbst ruhend, selbstgewiss, unmittelbar, unverwechselbar), weil er
    Bescheidenheit und plakative Ehrlichkeit für sich reklamiert; so wenig wie eben ein "Poser" ein falsches (verlogenes) Sein lebt, nur weil er sich vorsätzlich inszeniert.

    Klar, Bands wie "Corvas Corax" spielen erfrischend doppeldeutig (Mann, sind das Saufnasen! Ich hatte nach einem Konzert das Vergnügen, mit denen um die Häuser zu ziehen - uff!), haben Kostüme und Requisiten, die einen
    Zeitrahmen vorgaukeln, können aber darüber hinaus mittels musikalischer Abweichungen (na, als "Tanzwut" eben) quasi eine Metaebene projizieren, die ihnen aufs Vortrefflichste künstlerische (auch darstellerisch) Freiheit
    ermöglicht.
    Ich bin oft ein wenig neidisch auf so was ...

    Gruß
    Oblomov, der geschwätzige Barbar

  8. #48

    Standard

    Hehe sehr schön...
    jedoch muss nicht immer ein tieferer Sinn in der Musik vermutet werden. Dada ist doch auch ganz nett...(in diesem Fall besonders hervorzuheben sind die Elfman Brüder in Bild und Ton, in den 80zigern) und was mich immer schon tierisch genervt hat ist der erhobene, musikalische Zeigefinger, politisch korrekte Texte in Musik zu verpacken...ich brauche manchmal den Trash^^...wobei ich extrem manierierten Kapellen wie Gwar, im weitesten Sinne, am meisten Glauben schenke.

    Und... Poser, gibt´es für mich nur die wahren aus den 80zigern
    (nee Oblomov, hab Dir schon zugehört)

    [...]Was ich - aber hallo!, jetzt zügig voran - sagen will:
    Niemand ist deswegen authentisch (in sich selbst ruhend, selbstgewiss, unmittelbar, unverwechselbar), weil er
    Bescheidenheit und plakative Ehrlichkeit für sich reklamiert; so wenig wie eben ein "Poser" ein falsches (verlogenes) Sein lebt, nur weil er sich vorsätzlich inszeniert.
    [...]

    Wer das noch immer nicht verstanden hat soll sich mal Manowar über (fast) jeden synaptischen Kanal reinziehen. Sowas grottiges, heuchlerisches wie auf dem Earthshakers letztes Jahr habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen, obwohl ich Manowar wirklich mal (musikalisch) gut fand.

    Um wieder die Kurve zu kriegen @ Lordi: musikalisch ist alles ein Plagiat...kommt nur darauf an wie gut das ganze ist. Ich lass das jetzt mal so stehen.

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