Also...das ganze hat eigentlich keinen wirklichen Zusammenhang oder eine Story. Ich habs geschrieben weil ich gerade Lust dazu hatte. Die Hauptperson soll ein etwa 20-jähriger Adliger sein, also eher gut gehütet.
Ehm...ja lest einfach. Ich wollte im Grunde nur mal wissen wie ihrs findet und an was ich noch besonders arbeiten muss.
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Edward lehnte sich angsterfüllt an die Rückwand seines Versteckes. Der weiche Stoff legte sich schmiegsam um seinen Kopf, Hals und Brust. Das Versteck war erbärmlich, aber wohl das beste, was er zur Auswahl gehabt hatte. Am liebsten hätte Edward sich fallen lassen, sich einfach totgestellt. Er konnte nicht mehr
Die kalten grauen Augen des Verfolgers huschten suchend umher. Lauernd schlich er in den großen Raum hinein, verharrte kurz und sah sich sehr aufmerksam um. Wie ein Raubtier, das seine Beute im hohen Gras wittert und die Angst des Opfers förmlich riechen kann. Die Blicke verharrten nie auf einem Punkt, sondern glitten scheinbar ruhelos hin und her. Dann verharrten die Augen plötzlich an einer Stelle. Der Mund verzog sich zu einem teils triumphierendem, teils hämischem Grinsen.
Edwards Gedanken waren in dem Moment jäh beendet worden als er die Anwesenheit des Verfolgers wahrnahm. Halb wahnsinnig vor Angst drückte er sich weiter an die Rückwand, als wolle er mit ihr verschmelzen. Er hörte den Atem des Verfolgers. Für einen Moment hatte Edward die absurde Vorstellung, sein heftig schlagendes Herz könne ihn verraten weil es so laut pochte. Wenn der Verfolger ihn entdeckte, dann wäre alles aus. Edwards Fantasie hatte sämtliche inneren Fesseln abgeworfen und in seinem Kopf geisterten Bilder von allerlei Arten des Todes, die der Verfolger ihm bereiten würde. Er durfte Edward nicht finden, das durfte einfach nicht sein.
Jetzt war es aus, diese lächerliche Jagd. Schon dumm wenn das Schuhwerk so nass war, dass es noch deutliche Spuren hinterlies. Und dieser Raum hatte keinen Ausgang. Es gab nur ein Versteck, das in Frage kam. Eigentlich hatte er den Tod dieses jungen Kerls weitaus geschickter eingefädelt. Nur ein sauberer Schnitt wäre es gewesen, allenfalls noch ein Gurgeln. Es war eine Schande. Wirklich eine Schande. Warum musste dieser Narr nur aufwachen, warum ausgerechnet in diesem Augenblick. Doch das war jetzt ja egal. Ja, da auf dem Sofa lag er, eng gepresst an die Rückenlehne und darauf wartend, dass alles vorbeiging, in der Hoffnung nicht entdeckt zu werden. Von diesen Gedanken begleitet hob er seinen Langdolch, der gespenstisch im einfallenden Mondlicht blitzte und einen geisterhaften Reflex an die Wand und die Decke zeichnete, ein Abbild des kalten Metalls, aus dem er einst gemacht wurde. Wie oft hatte dieser Dolch schon den Weg in einen menschlichen Körper gefunden, wie oft hatte schon rotes, klebriges Blut seine glatte Oberfläche benetzt und die kalten metallischen Reflektionen des Mondlichts an der Wand in rote, warme Reflektionen verwandelt.
Edward sah die Reflektionen an der Wand, seine Augen waren in purem Schrecken geweitet. Unfähig auch nur eine Bewegung zu machen sah er wie die Reflexe geisterhaft an der Wand tanzten und dann mit einem Moment verschwanden. Edwards Mund war zu einem stummen Schrei geöffnet. Sollte es so enden?
Der Langdolch fuhr hernieder. Mit unglaublicher Wucht schlug er ein. Genüsslich versenkte er ihn in diesem elendigen Adligen. Doch die kalten metallischen Reflexe blieben. Was war das. Nein, nein nein nein, das durfte nicht wahr sein. Fassungslos betrachtete der Jäger das Kissen, dass er soeben durchbohrt hatte. Wo war dieses verdorbene Stück Adel? Unmöglich. Er musste in diesem Raum sein. Aber... hier war nichts. Nur der Mond der durchs Fenster schien, das Sofa, Bücherregale, ein Sessel der sich unmöglich als Versteck eignete. Der Rest war halb im Dunkel, aber es gab einfach keine Verstecke mehr. Das konnte doch nicht wahr sein, das konnte doch einfach nicht wahr sein.
Edward stand unter höchster Anspannung. Er fühlte die suchenden Blicke direkt auf sich. Die Schritte wanderten im Zimmer hin und her bis sie sich schließlich entfernten. Eine halbe Stunde lang traute sich Edward nicht, sich zu bewegen. Dann schließlich kam er mit schlotternden Knien hinter dem Vorhang hervor.
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