Zitat von
Cuilean
Und die "Casual Gamer"? Die sind in erster Linie daran interessiert, ihre verfügbare Zeit zu optimieren. Der durchschnittliche Casual Gamer geht nur dahin, wo er möglich gute EXP bekommt - er will mit seiner begrenzten Zeit möglichst viel erreichen. Der Casual Gamer liest auf Spoilerseiten nach und macht die Quests, die ihm am meisten bringen - auch wieder, um möglichst viel in seiner beschränkten Zeit zu erreichen.
Die Casual Gamer scheuen den Zeitaufwand (weil sie eben weniger Zeit zur Verfügung haben) um selbst zu experimentieren. Deswegen werden die bekannten EXP-Spots überrannt und nur ausgetretene Pfade beschritten. Deswegen wird lieber auf Nummer sicher gespielt als ein Risiko einzugehen. Statt auszutesten, wie weit man in ein Dungeon vordringen kann, wird erstmal zonennah abgeerntet bis es nicht mehr effektiv ist.
So sehr ich deinen Text zu Powergamern auch unterschreiben würde, weil vieles darin wahr ist.
So sehr muss ich auch deinen Text zu den Casuals durchstreichen.
Du machst da gerade das gleiche wie dein Vorredner.
Er hat die Powergamer brav in eine Schublade gesteckt und seinen unwissenden Stempel draufgedrückt und du machst das gleiche mit der Gegenseite.
Sowas macht man doch nicht.
Ich bin ein solcher "Casual" einfach nur deswegen, weil ich mehr Zeit abseits vom PC verbringe, aber über Freizeitgestaltung muss hier nicht gesprochen werden.
Ich hole natürlich nie das Maximum aus einem Spiel heraus, das würde meine Definition von "Vergnügen" und "Freizeit" arg in Bedrängnis bringen.
Aber ich optimiere meine Spiel auch nie, auch das erzeugt den gleichen Stress und bringt mich eher dazu in meinem Hobby eine Art Arbeit zu sehen.
Ich spiele so wie ich gerade Lust habe, wenn ich Lust habe einfach mal um die nächste Ecke zu schauen, dann tu ich das.
Wenn ich Lust habe mit einer Gruppe auf EXP-Jagd zu gehen, dann tu ich das.
Wenn ich Lust habe eine bestimmte Quest zu machen, dann tu ich das.
Du verstehst wie ich das meine, ich muss meine Spielweise nicht aufgrund meiner knappen Zeit anpassen, sondern meine knappe Zeit ist Resultat meiner Spielweise, ich lege einfach den Stellenwert dieser virtuellen Welt anders.
Ein Powergamer wie du ihn in dir siehst, will einfach gut sein in dem was er da tut und als Vorreiter durch die Lande streifen ... eine klare Vorstellung und somit sein Spielziel ... also nichts worüber man sich aufregen oder es verurteilen sollte.
Der Casulgamer wie ich ihn sehe, spielt eben mit völlig anderen Beweggründen und muss nicht zwangsläufig die Dinge so anpacken wie du es beschrieben hast, das ist genau der gleiche kleine Ausschnitt aus einer Zielgruppe wie der egoistische Powergamer, der dann den ganzen Tag in der besten EXP-Ecke hockt und tagelang die gleichen Mobs umhaut um am effektivsten zu leveln.
Denn deine Art mit deiner vielen Spielzeit umzugehen, ist sicher auch nicht maßgebend für alle Powergamer, sowie es sicher auch Casuals gibt, die eben die von dir genannten Quellen nutzen um ihre Zeit so gewinnbringend einzusetzen wie möglich.
Und wo du gerade angesprochen hast wie sich ein Powergamer in einer Gruppe Casuals fühlt ... am meisten gehasst habe ich in EQ, wenn man gerade so schön mit 5 Leuten in einer Zone rumdümpelt und mal hier mal da etwas Mobgut einfängt, dann kommt ein Powergamer dazu mit seinem 5. Char und von da an geht die Gruppe nur noch den "besten" Weg, pullt an den günstigsten Plätzen, killt die lootensivsten (das Wort hab ich eben erfunden) Mobs und hat keinen Spass mehr an dem Spiel.
Der Satz eines solchen "Powergamers" : "Ihr müßt hier lang, damit ihr das da ..." oder "Was macht ihr denn da ? Das muss man so machen ..." hat bei mir sogar ab und an zu Kurzschlusshandlungen geführt, ich habe einige Tischecken an meinem Schreibtisch durch solche Leute eingebüßt und so manchen schrecklichen Spottsatz per tell an Mitglieder der Gruppe geschickt.
Für letzteres möchte ich mich jetzt auch noch bei diesen Spielern entschuldigen, es waren meist sehr unschöne Bezeichnungen.
Diese Spieler haben das auch meist nicht absichtlich gemacht, doch eine gönnerhafte Art gepaart mit dem Machtpotential eines Wissensvorsprungs kann schreckliche Züge offenbaren.
Ich sehe die gleichen Schreckenszüge bei mir selbst, wenn ich mal wieder einem Sachbearbeiter in der Firma erkläre wie er was zu tun hat, obwohl dieser vielleicht schon länger dort arbeitet als ich.
Ich weiß auch, dass es gestreckte Zungen und aufgerichtete Handelemente hagelt sobald ich den Raum verlassen habe, aber das ist eben der Job und da sehe ich die Prioriäten anders.
Das gute am Spiel ist, ich kann einfach die Gruppe verlassen und mir neue Leute suchen, im Job wird das schon etwas haariger.
Also das würde ich auch als schwarz/weiss Sicht bezeichnen, nicht ganz so aggressiv und einfallslos wie dein Vorredner, aber auch unfair.
EDIT: Ich musste einiges verbessern und etwas dazu schreiben, vorher hatte ich nicht genug Zeit, da meine Frau drohte aufzustehen und das Bad für den Rest des Morgens zu blockieren.
Dugobalosh, ständig älter werdender Zwergenveteran aus längst vergessenen Zeitaltern.
Dugo, kleiner halber Waldwichtel mit Fussbart.
Taten werden zu Geschichten und daraus entstehen Legenden, wenn ein Zwerg stirbt, stirbt eine Legende.
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