Akzeptieren

Diese Website verwendet und setzt Cookies und teilweise auch Cookies von Diensten Dritter. Weiterführende Informationen erhalten Sie in der Datenschutzerklärung.

Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 10 von 14

Thema: Bildungssystem in Deutschland

  1. #1
    Patrichkij Guest

    Standard Bildungssystem in Deutschland

    Ein Ausschnitt aus Reuters :

    Berlin (Reuters) - Das schlechte Zeugnis der OECD hat drei Jahre nach der Pisa-Studie eine neue, heftige Debatte über die Zukunft des deutschen Bildungssystems ausgelöst.

    Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) sprach am Dienstag bei der Vorstellung der Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) von einem enormen Nachholbedarf, den es trotz erster Fortschritte gebe. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) forderte die Bundesländer auf, dem Beispiel des Bundes zu folgen und die Bildungsetats aufzustocken. Die Kultusminister der unionsregierten Länder, aber auch die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Doris Ahnen (SPD), warfen der OECD vor, geleistete Reformen nicht wahrhaben zu wollen und das Bildungswesen in Deutschland systematisch Schlechtzureden. CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer machte indes die rot-grünen Regierungen in Bund und Ländern für das schlechte Abschneiden verantwortlich.

    Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften forderten die Politik auf, mehr Geld in Forschung und Bildung zu stecken. Bulmahn forderte die unionsregierten Länder auf, den Plan der Bundesregierung unterstützen, die Eigenheimzulage zu streichen und die frei werdenden Mittel in das Bildungswesen zu stecken.

    OECD: DEUTSCHLAND BRINGT ZU WENIG AKADEMIKER HERVOR

    Nach der OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" ist der Wirtschaftsstandort Deutschland bedroht, weil das Land zu wenig für Bildung ausgibt, seine Schüler unzureichend fördert und vor allem zu wenig Akademiker hervorbringt. Während in den Ländern der Organisation durchschnittlich 32 Prozent der Studenten einen Abschluss an einer Fachhochschule oder Universität erzielten, liege die Quote in Deutschland nur bei 19 Prozent, sagte der OECD-Experte Andreas Schleicher. "Das Qualifikationsniveau in den OECD-Staaten ist seit 1995 dramatisch gestiegen, während in Deutschland nichts passiert ist."

    Weil der Anteil der jungen Bevölkerung sinkt, muss Deutschland nach Schleichers Worten die Zahl der Akademiker in den kommenden Jahren deutlich ausweiten, um allein den derzeitig niedrigen Stand im OECD-Vergleich zu halten: "Es gibt in Deutschland einfach zu wenig junge Menschen, die mit hohen Qualifikationen in den Arbeitsmarkt kommen." Dabei steige der Bedarf der Wirtschaft an gut ausgebildeten Fachkräften ständig. Es könne in einer Wirtschaft nicht zu viele Akademiker geben.

    OECD: FINANZIELLE AUSSTATTUNG DEUTLICH UNTER DURCHSCHNITT

    Als besonders kritisch wertete Schleicher die im Vergleich zu anderen OECD-Nationen niedrige finanzielle Ausstattung des deutschen Bildungswesens. Während die anderen Länder bei einer Steigerung von einem Prozentpunkt seit 1995 im Durchschnitt 12,7 Prozent ihrer öffentlichen Ausgaben für Bildungseinrichtungen aufwendeten, liege Deutschland über die Jahre stabil bei 9,7 Prozent. Die Nettosteigerung der öffentlichen und privaten Ausgaben für Bildung habe zwischen 1995 und 2001 im OECD-Durchschnitt für den Schulbereich 21 Prozent und für den Hochschulbereich 30 Prozent erreicht. "Deutschland verzeichnete nur Plusraten von sechs und sieben Prozent."

    Ein deutlicher Rückstand zu den anderen OECD-Ländern ergebe sich bei der Unterrichtszeit für die Schulanfängerjahrgänge, sagte Schleicher. So erreiche die jährliche Unterrichtszeit für Sechs- bis Siebenjährige in Deutschland mit 626 Stunden gut 160 Stunden weniger als der OECD-Mittelwert.

    BULMAHN: STREICHUNG DER EIGENHEIMZULAGE LACKMUSTEST

    Bulmahn hob die in den vergangenen Jahren erreichten Steigerungen der Abschluss- und Zugangsraten der Universitäten hervor: "Dort haben wir in den vergangenen Jahren Erfolge erzielen können." Sie teile aber die Einschätzung der OECD, dass deutlich mehr Mittel in das Bildungswesen fließen müssten: "Die Streichung der Eigenheimzulage ist der Lackmus-Test, ob es allen Beteiligten ernst ist." Schließlich ließen sich dadurch bis zu sechs Milliarden Euro im Jahr zusätzlich investieren.

    Schröder sagte, der Etat für Bildung und Forschung sei in den vergangenen Jahren um 30 Prozent gestiegen. Deutschland werde in diesen Ausgaben nur noch von Schweden und Finnland übertroffen. Jetzt sei es Sache der Länder, ihrerseits das Notwendige zu tun: "Die Länder müssen nachziehen."

    Die baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan (CDU) wies die Ergebnisse der Studie mit scharfer Kritik zurück und erklärte für ihre Kollegen in den unionsregierten Ländern: "In Deutschland mangelt es nicht an Visionen und auch nicht an konkreten Reformen."

    Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt sagte Reuters: "Wir brauchen dringend eine Bildungs- und Innovationsoffensive, die den Namen verdient, und eine gesellschaftliche Debatte darüber, wie wir in unserem Land die Ressourcen richtig einsetzen." Die schlechte Situation im Bildungsbereich sei Folge einer falschen Prioritätensetzung. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Michael Rogowski, sprach sich für einen Pakt für Bildung aus.
    Ich will mal ein paar Worte über das Bildungssystem in Deutschland verlieren.
    Ich bin selbst Schüler auf einem Gymnasium, und sehe tagtäglich wie deutsche Schulen bergab gehen.

    Aus Kostengrünen soll in NRW das Abitur nach der 12. Klasse eingeführt werden, sodass ein Jahr gespart wird, in denen wieder Lehrer, Materialien und sonstige Kosten eingespart werden.

    Es kommt bei uns auf der Schule sogar soweit, dass einige Unterstufenklassen weniger Stunden im Klassenzimmer sitzen, als eigentlich vorgesehen, einfach aus dem Grunde, dass die Schule sich keine neuen Lehrer leisten kann. Der katholische Religionsunterricht, den ich seit mehreren Jahren besuche, wird ausgemuster, dass heißt diejenigen, die nicht getauft sind müssen in den Protestanten Unterricht ( evangelische Religion ) . Normalerweise kann man zwischen katholische, evangelische Religion und Phylosophie wählen. Durch die überfüllten Klassen von katholisch + phylosophie werden wir dazu gezwungen ( ich bin nicht getauft ) in den evangelischen Unterricht zu gehen. Dies stellt das genaue Gegenteil dazu dar, was Religionsunterricht eigentlich sein soll, nämlich ein freiwählbares Fach.

    Ich habe mit mehren Lehrern über dieses Problem gesprochen, und mir wurde einvernehmlich geraten, gleich nach Abschluss ins Ausland zu gehen.
    Deutschland sei ein "sinkendes Schiff, dass es lieber vorher zu verlassen gilt ".

    Doch ist meiner Meinung nach die Bildung grundwichtig, Schüler sind die Arbeiter von Morgen, und wenn sie nicht ausreichend ausgebildet sind, wie bitte sollen sie sich dann gegen Konkurrenz aus Asien oder Amerika durchsetzen ?
    Ich sehe dort ein grundlegendes Problem!
    Ich weiß nicht, wie es mit anderen Bundesländern aussieht, doch in NRW geht Einiges drunter und drüber.

  2. Standard

    Das Bildungssystem hat - neben der Unterfinanzierung - noch andere gewaltige Mängel.

    Punkt 1: mangelnde Einheitlichkeit
    Während in Sachsen (mein Bundesland, daher als Beispiel) können "Grundfächer" wie Deutsch und Mathe nicht abgewählt werden, sie sind teilweise sogar Pflichtprüfungsfächer.
    Weiterhin gibt es nur bestimmte Leistungskurskombination (nicht Sport+Kunst oder solcher Kram).

    Warum ich das gut finde? Weil es um ein ABITUR geht. Eine "allgemeine Hochschulreife". D.h. man müsste mit dem Wissen ausgestattet sein, jedes Studium zu beginnen. Das sehe ich bei Mathe abwählen etc. nicht gegeben. Spezialisierung hin oder her.

    Desweiteren die Prüfung selbst:
    Hier Zentralabi, d.h. jeder Schüler schreibt dasselbe Abi, selbst die Lehrer wissen nicht was drankommt. Kein Abi, was Lehrer selber erstellen und lediglich "absegnen" lassen müssen. Wenn man dann Aufgaben kriegt, die nich mal im Lehrplan stehn, dann darf man sich eben ein "Pech gehabt" anhören.

    Jetz mag der eine oder andere sagen, jedes Bundesland macht es halt anders, aber doch nicht, wenn wir fürs Studium mit dem N.C. ein EINHEITLICHES Qualifikationsmerkmal bestimmen. Anders gesagt, einer der z.b. Bio + Mathe Lk + ne schwere Prüfung hatte kommt net in sein Medizinstudium, weil ein andere mit Sport+Gemeinschaftskunde den besseren Durchschnitt aufweist.

    Punkt 2:
    Der Umgang mit dem Etat.
    Neulich wurde bei uns ein Gymnasium rundsaniert und modernisiert. Ein Monat später wird es geschlossen. Dasselbe droht meiner alten Schule. Dabei hat diese ein gewaltiges Einzugsgebiet.

    Punkt 3:
    Auch an die Lehrer muss gedacht werden.
    Welchen Unterricht können schlecht bezahlte, beruflich unsichere Lehrer schon bieten?

    Vor allem mit Punkt 1 werden wohl viele ein Problem haben. Aber ich habe es so objektiv wie möglich gehalten.

    sry das musste mal raus :D

    "In Stahl gehüllt, von Stahl umwittert,
    Die Schar, die Reich um Reich zerbrach.
    Sie treten auf, die Erde zittert,
    Sie schreiten fort, es donnert nach."

    - Faust II

  3. #3

    Standard

    Ich werd das Land eh verlassen, aber nicht unbedingt, weil es seit einigen Jahren keine Zukunft mehr bietet, sondern weil mir die Mentalität nicht gefällt. Erlebe ich überall, auch auf dem dt. Server in EQ2.

    Zum Schulproblem. Bin lange raus aus der Schule, kann da nicht mitreden. An der Uni, nun ja das Medizinstudium wird dauernd reformiert, finde ich ganz gut, weil es doch veraltet ist. Nur wen nich höre, dass es sich am Grundproblem (Multiple Choice Klausuren , zu viel Theorie) immer noch nix geändert hart, na dann gute Nacht. Afu der anderen Seite sind die PRaktika in den Krankenhäuser pure Ver*****e, Ausbeute und Zeitverschwendung.

  4. #4
    Patrichkij Guest

    Standard

    Hehe, was magst du denn an der deutschen Mentalität nicht :D
    Wir sind doch ein nettes, hilfsbereites Volk.

  5. Standard

    wohin willst du denn ? Ich habe schon häufiger drüber nachgedacht und überlegt vielleicht als erfolgreicher programmierer ein Haus in Australien an der Küste zu erwerben... Amerika fällt für mich flach, die näheren Länder Europas ebenfalls, Frankreich, Östereich etc... Japan würde mich interessieren, gerade weil mir einige Aspekte von deren Mentalität gut gefallen, wenn auch nicht unbedingt alle.

  6. #6

    Standard

    Ich schreib mal die Gründe lieber nicht auf. Wohin es mich zieht? Brasilien Australien hat auch was. Kanada ist interessant. Hauptsache weit weg. Asien gefällt mir nicht, ist mir zu steif, ich mag die heissen , temperamentvollen Ländern. Auch Nordafrika ist interessant. Aber im Grunde ist meine #1 Brasilien. Nur bleibe ich noch hier, weil es hier doch bessere Unis gibt (und weil ich doich noch irgendwie faul bin :D )

  7. #7
    Patrichkij Guest

    Standard

    Ich habe schon häufiger drüber nachgedacht und überlegt vielleicht als erfolgreicher programmierer ein Haus in Australien an der Küste zu erwerben...
    Wenn da nicht einer an Pixar Studios denkt :D

    Ich würde gerne nach Amerika ziehen. Nächstes Jahr studiere ich dort für ein Jahr und mal gucken was danach alles so kommt.

  8. #8

    Standard

    Die Beiträge in diesem Thread zeigen aber auch, selbst ein gutes Schul- und Ausbildungssystem bringt nix, wenn die Leute anschließend immer zahlreicher das Land verlassen, da sie hier für sich keine Perspektive erkennen können (womit das im einzelnen auch immer begründet wird). Das Ausbildungssystem ist also leider nicht das einzige Problem, sondern nur eins unter vielen. Und wenn erst mal wirklich immer mehr Leute gehn, dann ist wirklich was faul, niemand macht sich eine solche Entscheidung allzu leicht.

    Gruß Vallery

  9. #9
    Patrichkij Guest

    Standard

    Die Frage ist, was kann einen hier in Deutschland halten. ( Vom privaten Aspekt mal abgesehen )
    Der Arbeitsmarkt ist überfüllt mit hochqualifizierten Leuten, die Steuern werden auch nicht niedriger und sonstige Aussichten hier richtig Karriere zu machen wie in Amerika oder Australien sind einfach nicht gegeben.

    Da frag ich mich, warum will ich noch hier bleiben? Die Eltern werden sich bedanken, wenn du wegen ihnen hier bleibst, und du eines Tages auch arbeitslos bist. Es muss natürlich nicht so kommen, doch ich sehe auch keine Anzeichen, dass es endlich mal den soersehnten Aufschwung gibt.

    Irgendwas läuft in Deutschland grundsätzlich falsch, was aber weder Schröder noch ein anderer Politiker in den Griff zu kriegen scheint...

  10. #10

    Standard

    Jo, geb ich Dir recht, ich wollte auch niemandem die Abwanderungspläne ausreden sondern nur bemerken, daß unser Ausbildungsproblem halt lange nicht das einzige Problem in diesem Lande ist.
    Es ist nicht so sehr zu kritisieren das Leute das Land verlassen, sondern daß sie dazu getrieben werden das Land zu verlassen (oder sich zumindest Gedanken darüber zu machen).

    Gruß Vallery

Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. Pre-Order auch in Deutschland
    Von Gryphus im Forum Botschaften
    Antworten: 17
    Letzter Beitrag: 14.12.2006, 11:51
  2. Das ist Deutschland
    Von Thalifarwén im Forum Fun
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 29.04.2006, 16:58
  3. du bist deutschland die dritte
    Von Himeno im Forum Fun
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 10.03.2006, 16:18
  4. PVP Server für Deutschland und Frankreich
    Von Eovania im Forum Botschaften
    Antworten: 20
    Letzter Beitrag: 30.01.2006, 14:21
  5. du bist deutschland
    Von gracjanski im Forum Fun
    Antworten: 14
    Letzter Beitrag: 21.12.2005, 12:15

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •